eidgenosse,
der
;
–/-en
;
meist im Pl.
1.
›Person, die mit jm. den gleichen Eid geschworen hat; Verbündeter, Bundesgenosse‹; auch: ›Ratsmitglied; Mitbürger‹; auch auf Städte oder Gruppen von Personen angewandt; in religiösem Kontext: ›Glaubensbruder‹; in literarischen Texten auch in Verbindung mit Abstrakta, allegorischen Figuren (z. B.
tugend, tod, wald
) oder dem
teufel
, dann mit entsprechender Bedeutungsnuancierung;
vgl.  12, (
der
1.
Verstärkt obd.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
3, 1695
f.
Bedeutungsverwandte:
, , ,  3, ; vgl.  3.
Syntagmen:
den eidgenossen wecken
;
der e
. (Subj.)
einen eid tun, j. js
. (z. B.
des bürgermeisters
)
e. sein, eidgenossen miteinander feheden
›eine Fehde ausführen‹;
j. / eine stat e. werden
;
dem eidgenossen dienen, treue leisten, der fürst seinen eidgenossen zu hilfe kommen
;
j. als ein e. schweren, eine süne mit den eidgenossen haben
;
der e. des teufels / todes / waldes, der tugend
;
die eidgenossen von x
;
der alte / christliche / fromme / gemeine / treue e
.
Wortbildungen:
eidgenösse
›eidliche Verbindung‹.

Belegblock:

Foltz, UB Friedb. (
hess.
,
1389
):
den suͤnbriff, den wir en [konig Albrecht] gebin han und besigelt mit ingesigel unser frunde und eitgenossen von Franckfurt.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Ein burgermeister [...] hat einen anderen burger beschuldigt [...], der die zeit sein eidgenoß ist gewest.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich (Hs.
A. 15. Jh.
):
Nun hörent von dem groszen [risen], wie er was getan. | des tufels eidgenose.
Anderson u. a., Flugschrr.
14, 3, 5
(
Straßb.
1524
):
ZV wissen sey mengklichem / wer der sey [...] das wider die eer vnd lob gots vnd seiner lieben heiligen / nit die fru͂men Christlichen Eydtgnossen [...] erdichte artickel [...] haben lassen vßgeen.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1368
):
die suͦne und rihtunge, so graf Egen von Friburg mit den burgern und der stat von Friburg und mit iren eitgenossen [...] genomen het.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1337
):
och hant vorbehabet ir herschaft, daz Roͤmsche riche, und alle ir burgere und eitgenossen und die, dien si vor malez mit briefen verbunden waren.
Ebd. (
1349
):
och geheissen hant, daz wir [...] mit nieman enkein burgrecht noch eitgenossi nemen súllen.
Bartsch, Reinfrid (
halem.
, Hs.
14. Jh.
):
ze helfe kam der fürste har | sînem eitgenôzen.
Rennefahrt, Stadtr. Bern (
halem.
,
1384
):
das oͧch die von Berne zuͦ irem gewalt [...] alle ire eytgnossen, fruͥnde und helfer, die innen mit eyden oder mit briefen verbunden sient, wegken.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Do müste der schiltes blosse | Sin todes aidgenosse.
Wiese, UB Wetzlar ;
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
123, 7
;
Holtzmann, a. a. O. ; ;
Welti, Stadtr. Bern ;
Rennefahrt, Statut. Saanen ;
Vgl. ferner s. v.  2, ,  6,  2.
2.
›Mitglied der Schweizer Eidgenossenschaft‹; als Eigen-, seltener als Fremdbezeichnung: ›Schweizer‹; Spezialisierung zu 1.
Halem.; verstärkt Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
die eidgenossen fangen
;
die eidgenossen
(Subj.)
umkommen, sich unterreden
, [wohin]
ziehen, jm. zu hilfe kommen
;
den eidgenossen einen abbruch machen
;
der e. aus x
;
der benachbarte / fromme / gemeine / liebe e
.;
der bund / schirm, die ordnung, das ansehen, die boten der eidgenossen
;
die bitte an die eidgenossen
.
Wortbildungen:
eidgenössisch
(a. 1640).

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O.
1524
):
darumb wir [bapst] [...] pitten euch frummen eidgnoßen [...], uns hierinne guͦtes zuͦ raten
(gemeint sind Schweizer Söldner).
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
wie freundlich und wolthätig die Eydgnoßen sich vor kurtzen jaren gegen die [...] teutsche landsknecht [...] erzeigt haben.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1438
):
als sich die Eidgenossen vff einem tag Zofingen underredet hant.
Ebd. (
1462
):
Vff mendag [...] hand gemeiner eidgnossen botten ze Baden gesetzet vnd geordnett also, das [...].
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1449
):
als wir denne dahar ettwas jaren in sweren kriegen gewesen sint von uͥnser eydgenossen von Swytz.
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1641
):
Interlacken solle und möge denen benachbarten eydtgnossen [...] den freyen vychkauff in zimlichkeit gestatten.
Edlib. Chron. (
ohalem.
,
um 1500
):
wz friden von unsser eignossen botten beret oder gemachtt sind, dz wir dieselben friden getrülich [...] gehalten hand.
Dierauer, Chron. Zürich ;
Rennefahrt, Statut. Saanen ;
ders., Gebiet Bern ;
Rwb  f.;
Vgl. ferner s. v.  2,
1
 5,
2
, (
das
9,  5,  18,  4,  16,  5,  2,  2,  2.