eidgenosse,
der
;–/-en
;1.
›Person, die mit jm. den gleichen Eid geschworen hat; Verbündeter, Bundesgenosse‹; auch: ›Ratsmitglied; Mitbürger‹; auch auf Städte oder Gruppen von Personen angewandt; in religiösem Kontext: ›Glaubensbruder‹; in literarischen Texten auch in Verbindung mit Abstrakta, allegorischen Figuren (z. B. tugend, tod, wald
) oder dem teufel
, dann mit entsprechender Bedeutungsnuancierung; Verstärkt obd.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
f.3, 1695
Syntagmen:
den eidgenossen wecken
; der e
. (Subj.) einen eid tun, j. js
. (z. B. des bürgermeisters
) e. sein, eidgenossen miteinander feheden
›eine Fehde ausführen‹; j. / eine stat e. werden
; dem eidgenossen dienen, treue leisten, der fürst seinen eidgenossen zu hilfe kommen
; j. als ein e. schweren, eine süne mit den eidgenossen haben
; der e. des teufels / todes / waldes, der tugend
; die eidgenossen von x
; der alte / christliche / fromme / gemeine / treue e
.Wortbildungen:
eidgenösse
Belegblock:
den suͤnbriff, den wir en [konig Albrecht] gebin han und besigelt mit ingesigel unser frunde und eitgenossen von Franckfurt.
Ein burgermeister [...] hat einen anderen burger beschuldigt [...], der die zeit sein eidgenoß ist gewest.
Nun hörent von dem groszen [risen], wie er was getan. | des tufels eidgenose.
ZV wissen sey mengklichem / wer der sey [...] das wider die eer vnd lob gots vnd seiner lieben heiligen / nit die fru͂men Christlichen Eydtgnossen [...] erdichte artickel [...] haben lassen vßgeen.
die suͦne und rihtunge, so graf Egen von Friburg mit den burgern und der stat von Friburg und mit iren eitgenossen [...] genomen het.
och hant vorbehabet ir herschaft, daz Roͤmsche riche, und alle ir burgere und eitgenossen und die, dien si vor malez mit briefen verbunden waren.
och geheissen hant, daz wir [...] mit nieman enkein burgrecht noch eitgenossi nemen súllen.
das oͧch die von Berne zuͦ irem gewalt [...] alle ire eytgnossen, fruͥnde und helfer, die innen mit eyden oder mit briefen verbunden sient, wegken.
Luther, WA ;
Wiese, UB Wetzlar ;
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
123, 7
; Rennefahrt, Statut. Saanen ;
2.
›Mitglied der Schweizer Eidgenossenschaft‹; als Eigen-, seltener als Fremdbezeichnung: ›Schweizer‹; Spezialisierung zu 1.Halem.; verstärkt Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
die eidgenossen fangen
; die eidgenossen
(Subj.) umkommen, sich unterreden
, [wohin] ziehen, jm. zu hilfe kommen
; den eidgenossen einen abbruch machen
; der e. aus x
; der benachbarte / fromme / gemeine / liebe e
.; der bund / schirm, die ordnung, das ansehen, die boten der eidgenossen
; die bitte an die eidgenossen
.Wortbildungen:
eidgenössisch
Belegblock:
darumb wir [bapst] [...] pitten euch frummen eidgnoßen [...], uns hierinne guͦtes zuͦ raten
(gemeint sind Schweizer Söldner).
wie freundlich und wolthätig die Eydgnoßen sich vor kurtzen jaren gegen die [...] teutsche landsknecht [...] erzeigt haben.
als sich die Eidgenossen vff einem tag Zofingen underredet hant.
Vff mendag [...] hand gemeiner eidgnossen botten ze Baden gesetzet vnd geordnett also, das [...].
als wir denne dahar ettwas jaren in sweren kriegen gewesen sint von uͥnser eydgenossen von Swytz.
Interlacken solle und möge denen benachbarten eydtgnossen [...] den freyen vychkauff in zimlichkeit gestatten.
wz friden von unsser eignossen botten beret oder gemachtt sind, dz wir dieselben friden getrülich [...] gehalten hand.
Rennefahrt, Statut. Saanen ;