1
eiche,
die
;
–/-en
.
›Eiche, Quercus‹; eine Baumgattung; wegen ihres harten Holzes als Baumaterial verwendet; wegen ihrer Auffälligkeit häufig als Grenzmarkierung gewählt; in einigen Belegen mit Kraft, Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit assoziiert; zur wirtschafts- und kulturgeschichtlichen Bedeutung der Eichen vgl. .
Zur Sache:
Marzell
3, 1208
ff.;
Lex. d. Mal.
3, 1665
f.
Gewisse Beleghäufung für Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
die weile eiche und erde stehen
›für immer‹ (Rechtsformel).
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Syntagmen:
eichen abhacken / fällen / hauen / pflanzen / säen / schneiden / schütten / spalten / verbrennen / verkaufen, wachsen lassen
;
die e
. (Subj.)
aufgehen, grün sein
, [wo] (z. B.
in der wiese
),
vol eicheln stehen
;
j. an der e. hängen
(z. B.
Absolon
),
auf die eiche steigen, etw. auf eichen pfropfen
(z. B.
kastanien
),
aus eichen machen
(z. B.
anschläge
),
jn. unter einer e. begraben, ein gericht unter der e. halten
;
die alte / dicke / gebrante / grosse / harte / hole / junge e
.;
das holz von der e
.
Wortbildungen:
˹
eich
(
das
),
eichach
,
eichenbusch
,
eichenforst
(a. 1483/4),
eichenloch
,
eichholz
,
eichreis
,
eichwald
˺ ›Eichenwald‹,
eichecker
›Eichel‹,
eichenasche
›Asche von Eichenholz‹,
eichenast
,
eichenblok
›Eichenklotz‹,
eichendiele
›Brett aus Eichenholz‹,
eichenfas
(a. 1552),
eichenfest
(Adj.) ›sehr stabil‹,
eichenfeste
(
die
) ›Türpfosten aus Eichenholz‹,
eichenholz
,
eichenkern
›Eichel ohne Schale‹ (15. Jh.),
eichenkole
›Holzkohle aus Eichenholz‹,
eichenlach(baum)
›als Grenzmarkierung dienende Eiche‹ (a. 1600), ˹
eichenmispel
,
eichenmistel
,
eichenmos
˺ ›auf Eichen wachsende Schmarotzerpflanzen‹,
eichenrinde
,
eichenstam
(o. J.),
eichenstrunk
›Eichenstumpf‹ (a. 1466),
eichenwitte
›dickes Eichenholz‹ (Gw zu mhd.
wite
›Holz‹),
eichstok
.

Belegblock:

Luther, WA Tr. (
1532
):
zu einer harten Eichen muß man Barten, Beile und Aexte haben, man kann sie dennoch kaum fällen und spalten.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
331, 2193
(
Magdeb.
1608
):
DAmit lieff der Schwantz [...] | Den steinern hohen Berg hinab / | Das er bald in daß Eychholtz kaͤm.
Wyss, Limb. Chron. U (
mfrk.
,
1386
):
an den graben ... des eẏchenpusches.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
122, 14
(
Frankf.
1535
):
Laugen auß eych esch gemacht ist guͦt zu dem brauch der artznei.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
Auff daß sie [anschläg] fest stehn und nicht weichen, | Macht ers auß starcken holtz und eichen.
Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
, Hs. 
v. 1325
):
den vride, den der keiser geboten hat, [...] daz he den stete wolle halden, di wile eiche unde erde stet.
Lippert, UB Lübben
2, 82b, 9
(
osächs.
,
1432
):
Peter Czymmerman mit 4 knechtin eichinhaulcz zcu hawen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
13, 30
(
osächs.
,
1570
/
7
):
soll man daselbst [...] beume pflanzen, sonderlich aber castanienbeum oder eichen.
Ebd.
180, 12
:
nim eichenmoß und wasche es aus honigwasser.
Ebd.
210, 23
:
Hast du nicht buch- oder eichecker, so nim und backe kleine kugelein von allerlei mehl.
Ebd.
220, 22
:
Nim eichenmispel, [...] henke es [...] an einen baum.
Ebd.
267, 3
:
Kastanien lassen sich pfro(p)fen auf eychen und hagenbuchen.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 57, 7
(
nobd.
,
1464
):
die fischstuͤben von aichendielen gemacht ist.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Sie [Rosina] war mir wie ein aychen-block | Oder ein härter amboß-stock.
Ebd. (
1547
):
Mein [aichel-künig] reich ist aichen-fest, | Ich wer mich fremder gest.
Lemmer, Brant. Narrensch.
104, 53
(
Basel
1494
):
Jch soll es [schiff] doch eyn wenig faͤrben | Vnd nit mit eychen rynden gaͤrben.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
15. Jh.
):
Das Roͤttelbechli ab vntz zuͦ der eich in der Erlose, da der marckstein staͧt.
Gagliardi, Dok. Waldmann
1, 323, 8
(
halem.
,
1489
):
zuͦ der andern siten für das Eich an die straß in der herschaft Gruͤningen gelegen.
Rennefahrt, Recht Laupen (
halem.
,
1505
):
sol die lantmark gân biß zuͦ dem andern markstein, [...] namlich by den buͦchen und an dem ort des eychwalds.
Argovia (
halem.
,
nach 1539
):
Deß ersten haben sy ze Sarmenstorf ze halten alle jar zwey g’richt, eines an dem Stein, dz ander vnder der Eich.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
da kamen die von Rain wol [...] in das vorchach und in das aichenloch.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 48, 8
(
schwäb.
,
1639
):
Wer aichenwiden haucht, darauß man pflegt pfluog oder häwring zu machen, der würt [...] gestrafft.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Die aichenkol erloͤscht / alsbald man auffhoͤrt zu blasen [...] vñ ist nutzlich zu dem schmeltz vnd gießwerck.
Das man meint sein ein eichen ast.
Eich / staͤrck / hart.
Herzog, Landsh. UB
673, 17
(
moobd.
,
1400
):
Zu dem Hof gehört auch ein besonderer Berg mit
Aichreisen
(Regestbeleg).
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1512
):
Wann ainer ain aichen ôn erlaubnuß [...] abhakt, der ist zu wandl der herschaft funf phunt phening.
Ebd. (
1602
):
nach dem weeg durch biß an ain aichl unter des weegs.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1625
):
welcher ain haiholz [...] abschlögt [...], der soll [...] den aichstock allweeg am drütten jahr 2 finger dick mit guetem schweinen schmer überlëgen.
Ebd. (
17. Jh.
):
rüegt man das aichach unserm gnädigisten herrn [...] für ain freies urbar.
Rechn. Kronstadt
2, 385, 37
(
siebenb.
,
1535
):
pro duobus lignis vulgo Oechen feest ad fallbrück.
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
53, 7
;
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 35, 4
;
Struck, Klöster
199, 14
;
Ermisch u. a., a. a. O.
242, 1
;
Mon. Boica, a. a. O.
100, 20
;
Sudhoff, Paracelsus ;
Menge, Laufenb. Reg.
3955
;
Müller, Alte Landsch. St. Gallen ;
Gehring, a. a. O.
5, 40
;
33
;
10
;
Hulsius
D iiijv
;
Lehmann, Rezeptb.
170
f.
Vgl. ferner s. v.  1,
1
,  4,  1,  5,  1,  1, ,  1, (V.) 1, ,
2
, .