ei,
eia,
Interj.
– Als Ausruf verschiedensten kommunikativen Zwecken dienend, meist zur Verstärkung der Aussage.1.
zum Ausdruck von Zustimmung, Zärtlichkeit, Freude, Bewunderung, seltener auch von Billigung und Beifall; auch zur Abschwächung von Meinungen, Forderungen oder Wünschen anderer gebraucht.Belegblock:
Da sprach sein Herr zu jm / Ey du fromer vnd getrewer Knecht.
Ey wie liplich und so gar schon | sie ward alda entphangen.
EJa du liebe seele mein, | Sag hohen preis dem Herren dein.
das mans nit auffschiebe / vnd dencke: Ey ich hab noch zeyt gnug.
Ei wie gros, schön ir füesse sind.
ei du traut minnikliche, keusche creatur!
(gemeint ist Maria).
2.
zum Ausdruck von Bedauern, Missfallen, Zorn, Zweifel, Ablehnung, Schmerz, Trauer; auch als Einleitung von Tadel und Ermahnungen gebraucht.Belegblock:
Do begund mein sele bitterlich zu weinen / vnd sprach zu dem engel Owe mir armen selen Eya warumb hat mich got geschaffen.
Ey leyder ach / hett ich geschwigen nun.
eya, schoͤnú [...] jungfrow, wie lang wend ir úwern [...] lip und úwer zartes minnekliches herz dem [...] túfel lassen?
Ey [...] Ein stim̄ wenn wir einen straaffend / oder heissend schweygen. [...]. Ey ey / Wenn einer über einen hoͤn vn̄ zornig ist. [...]. Ey ey / Ach / Owee. [...]. Eines traurigen vnnd leydenhafftigen menschens.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
15, 15
; 3.
zum Ausdruck des Erstaunens, der Verwunderung.Belegblock:
Ey
[
SechtMentel
1466: ]
/ welch weise vnd verstendige Leute sind das. 4.
zur Aufforderung, Aufmunterung anderer gebraucht; in Dialogen mit redeeinleitender Funktion.Belegblock:
Ey las vns heim gehen / Denn es ist nu zeit essens.
Eia, lieber meiner, sag an, | Mit welcher red er zu euch kam.
5.
zum Ausdruck von Ironie, Spott gebraucht.Belegblock:
So hoͤre ich wol, unser glaube stuͤnde auff der dinten und feddern, ja auff dem guten willen der schreyber und druͦcker, Ey da stuͤnde er feyn.