ehestand,
der
;
-s/–
.
›Ehelichkeit, Zustand und gesellschaftlicher Status des Verheiratetseins‹; dazu ütr.: ›(Fest)akt der Eheschließung‹;
zu (
die
2,  8.
Gewisse Beleghäufung für Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
den e. brechen / eren / (ernstlich, in gottesfurcht) halten / preisen / rümen / scheuen / verachten, jm
. (z. B.
den geistlichen / priestern
)
den e. verbieten
;
der e
. (Subj.)
ein orden / sacrament, Gottes segen, ein weltliches geschäft, von got eingesezt, nicht geboten sein, wieder die sünde, zu merung des reiches dienen
;
dem e. etw. vorziehen, zu eren sprechen
;
achtung auf den e. geben, ausser dem, im ehestand leben, kinder bären / erzeugen, sich in den e. begeben, in den e. treten, in den, zum e. kommen, im e. die merung der menschen haben, durch den e. jamer weren, über den e. klagen, etw
. (Subj.)
vom e. abschrecken
;
der gleiche / heilige / werende e
.;
die anbildung / schuld / zeit des ehestands
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Vnehelich vnuerheyratet vnuermählet ausser dem ehestandt.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Der Ehestand ist der erst vnd allerheiligste Orden den GOtt selbst gestifft.
Luther, WA (
1525
):
So gebeut Gott, das man den Ehestandt inn aller Gottes furcht, zucht und ehren halten und nicht brechen soll.
Ebd. (
1528
):
wie wol der eheliche stand von den Pfaffen gelobet ist, wie er von Gott eingesetzt und verendert sey, dennoch haben sie yhren stand dem ehestande furgezogen.
Ebd. (
1529
):
weil die hochzeit und ehestand ein welltlich geschefft ist.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
88, 1427
(
Magdeb.
1608
):
Gleich Man / gleich Magd / gleicher Ehestand. | Die gleichheit ist der liebe Band.
Ebd.
272, 370
:
[er] Helt kein Ehestand / hat heimlich Bulen.
Stambaugh, Friederich. Saufft.
45, 6
(
Frankf./O.
1557
):
Ich gedechte aber auff einer Hochzeit gienge es hin / dem Ehestandt zu ehren? Antwort. Was wider Gott ist / das kan dem Ehestandt nicht zu ehren geschehen.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
Was vom ehestandt abschreckt. [...] 1. armut, 2. das alter, [...].
Sachs (
Nürnb.
1538
):
scheuch hürische lieb, | Und in den ehstand dich begib.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
128, 14
(
Nürnb.
1548
):
weil der Ehestand wider die suͤnd, vñ zu merung des reych Gottes dienet. Solt jr [...] zum ehestand kommen.
Ebd.
139, 5
:
Wie der Heyd Plato [...] den Ehe stand herrlich preyset.
Dietrich. Summaria
26r, 31
(
Nürnb.
1578
):
Solches glaubt der Bapst nit / der in gemein den Ehestand seinen geistlichen verbeut.
Goldammer, Paracelsus
7, 170, 29
(
1530
):
dieweil nun gott also die mehrung der menschen nit von hurischen werken, sonder in dem ehestand will haben.
Sudhoff, Paracelsus (
1591
):
darumb gute achtung auf den ehestant zu geben ist, auf das er gemeß dem vaterunser gefüret werde.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 357, 12
(
Hagenau
1534
):
Der Ehestandt ist der heyligste orden / syntemal er alle andere orden in sich hatt.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
München
1586
):
Die Priesterweich vnd der Ehestandt, | Seind auch zwey Sacrament zu handt, | Sein nutz der Seel vnd Leib zugleich, | Mehren die Welt vnd Himmelreich.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
89, 26
(
mslow. inseldt.
,
1605
):
Sie wurden khunfftig in ihren wehrenden eheśtand khinder mitainander auß ehelichem ehebett erZeugen.
Mieder, a. a. O. ; ; ;
Peil, a. a. O.
123, 2482
;
125, 2550
;
339, 2465
;
Österley, a. a. O. ; ;
Logau. Abdank.
168, 30
;
Reichmann, a. a. O.
128, 1
;
14
;
132, 12
;
136, 29
;
137, 1
;
138, 12
;
139, 25
;
140, 15
;
144, 3
;
146, 18
;
Wackernell, Adt. Passionssp. Br. III,
4584
;
Vgl. ferner s. v. I, 1,  2.