eherichter,
der
;-s/-Ø
.›Richter im
ehegericht
1, Person, die im Sittengericht die Kirchenzucht durchsetzt, überwacht und u. a. über Ehehändel (z. B. Ehebruch, Scheidung, Notzucht) nach Maßgabe der kirchenpolitisch vorgegebenen Zucht- und Sittenvorstellungen urteilt‹; Wobd.; seit der Reformation.
Syntagmen:
e
. (Subj.) scheiden / schwören / verwarnen / vorstellen, am gericht sitzen, auf jn
. [z. B. auf die Huss- und Winkelhuren
] achtung haben, einen trunk miteinander tun
; j. ein e. sein / werden
; das ermessen des eherichters
.Belegblock:
mag ein frommen eemoͤntschen zimmen [...], das ander, [...], von im ze stossen [...], doch ee nit, dann sy von den eerichtern gescheyden waͤrdint.
Der eerichtern eyd. Schwerend der eerichter und die raͤchtspraͤcher des eegerichts [...], gemeine uffraͤchte gericht glich dem armen als dem richen zefuͤrren.
Es soͤllendt in yegklicher kilchoͤri die unterthanen zum minsten zwen frommer redlicher maͤnner [eegoumer] verordnen, denen uff dem land, glych als in der statt den eerichteren, der eebruch, huͤry, kupplery und was sonst ergerlichs fürgaht, angezeigt und angeben soll werden.
so soll ein jede parthei, so sich also vor ermeltem ehegericht in recht einlast, nach deß herrn eherichters und assessoren ermessen, gerichtgelt einlegen.
Rennefahrt, Zivilr. Bern ;