eckel,
ekel,
Adj.;
Herkunft und Verhältnis zu
mnd.
echelen
›widerwärtig sein, verdrießen‹
und obd. heikel
(Adj.) ›empfindlich, zart‹
ungeklärt (vgl. Duden
).7, 2014, 246
– Fast ausschließlich bei
Luther
belegt (vgl. auch Dwb, Neub.
).7, 1195
1.
›wählerisch, anspruchsvoll‹ (von Personen); auch: ›empfindlich‹; offen zu 2.Belegblock:
der glaub ist so eckel unnd clar, das er der werck nit haben wil.
er [breutigam] ist auch so eckel unnd wil auch nichtt bey yr schlaffenn, sonder ehr schmuckt sie ym vor auffs aller hubste tzuͦ.
[Gott] ist [...] viel zu eddel und eckel, das er nicht wil noch kan bey solchen hoffertigen, rhumrettigen Heiligen sein und wonen.
Must nicht ein flecken sein am tuch, Kandel, schussel, hausrat, praeterea waren zart, eckel, das nicht ubel umb sie ruͤche.
Ders., WA .
2.
›selbstzufrieden, eingebildet; e. S. überdrüssig‹.Phraseme:
sich eckel machen
›sich unbeliebt machen‹.Syntagmen:
j. / etw
. (Subj.) e. sein
; die eckele jungfrau / sele, die eckelen geister
.Belegblock:
sehet doch was dises fohr eine ekele jungfrau ist!
sind auch zu straffen die ekelen geister, welche wenn sie ein predigt odder zwo gehoͤrt haben, sind sie es satt und uberdrus.
Er [Christus] wil nicht haben die uber drussigen, ekeln, satsamen seelen, sondern die hungerigen und durftigen.
noch macht sich auch Paulus hie so eckel.
3.
›widerwärtig, unangenehm (von Sachen gesagt); (bei Personen) Übelkeit, Abscheu hervorrufend‹.Belegblock:
Als
[dem
Caplan]
aber ekel war, das ers [
das Sacrament auff der zungen jnn offenem maul eines Toten]
nemen solt. Hie speiet mans an in der hochsten verachtung. Rustici, cives sind so eckel, man sol inen die warheit nicht sagen.