2
eckel,
ekel
(gelegentlich auch
egel, eickel
),
der
, auch
das
;
wohl Bildung zu (Adj.); vgl.
Dwb, Neub.
7, 1196
;
v. Bahder, Wortwahl.
1925, 110
 f.
1.
›Überdruss, Verdruss, Verachtung; Missfallen, Unwille gegenüber meist positiv bewerteten Bezugsgrößen sozialer Art‹; metonymisch auch: ›Anstößiges‹; vgl. (Adj.) 2; offen zu 2.
Bedeutungsverwandte:
(
der
), , , , .
Gegensätze:
(
der/das
),
1
 1.

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
Es ist der groll vnd eckel naturlicher vernunfft, der wil vnd mag dieses artickels nicht.
Ders. Hl. Schrifft. 3. Mose
26, 41
Marg. (
Wittenb.
1545
):
Gleich wie sie lust an jren sünden / vnd ekel an meinen Rechten hatten / Also werden sie widerumb / lust vnd gefallen haben an der straffe.
Golius (
Straßb.
1579
):
Nausea, Vnwillen / vnlust / das eckel ab der speiß.
Schorer, Sprachposaun
48, 11
(o. O.
1648
):
Gott hat uns dieselbe [frembden Sprachen] her geschickt / daß man zwar nicht mehr Lust dran habē / sondern vielmehr ein Eckel dafuͤr haben solte.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
haben wir aber vnser begeren erfüllet, so bald sahen an die vermeynte herrliche dinge einen verdruß vnd Eckel zu bringen.
2.
›körperlicher (Übelkeit verursachender) oder geistiger Widerwille gegen etw.; Abscheu, Entsetzen vor etw.‹; metonymisch auch: ›Widerwärtigkeit; eine Person / Sache, die den Menschen / Gott mit Abscheu erfüllt‹; speziell: ›Abschaum (mit Bezug auf Menschen‹); gegenüber 1 einen höheren Grad der Abneigung kennzeichnend;
vgl. (Adj.) 3.
Bedeutungsverwandte:
(
der/die
1,  23, ,  12,  3,  1, , , .
Syntagmen:
(einen) e. bekommen / bringen / machen / überwinden / vertreiben, (einen) e. übrig lassen, (an etw.) haben
;
etw
. (Subj.)
(jm., für jn.) ein e. sein
;
dem e. begegnen
;
der e. der welt, der juden
(jeweils gen. objectivus).
Wortbildungen:
eckelgeist
,
eckelhaft
,
eckelicht
.

Belegblock:

Luther, WA (
1521
):
Wan der [mage] aber voll ist, das es oben anstoest, ists im ein sulch eckel und grawen, das ers nicht sehen kan.
begegenet hie mit dem eckel und ergernis der Juͤden und allen, den es grewelt zu hoͤren, das ein mensch rechter Gott sey.
Ders. Hl. Schrifft.
4. Mose 11, 20
(
Wittenb.
1545
):
Darumb wird euch der HERR fleisch geben [...] bis das euch zur nasen ausgehe / vnd euch ein ekel
[
Mentel
1466:
aisung
, Var. 1475
2
–1518 /
Eck
1537:
ein grawen
; nd. Bibel 1478:
walginge
;
Froschauer
1530:
vnwillen
;
Dietenberger
1534:
vnlust oder grawen
]
sey.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Fastidium stomachi Grawen / Eckel fuͤr der speiß.
Böhme, Morg.R.
155, 25
(Hs. ˹
schles.
,
1612
˺):
Darumb ist dieselbe Creatur ein eckel fuͤr dem gantzen Gott.
Opitz. Poeterey
56, 13
(
Breslau
1624
):
da alle andere wolluͤsten [...] offtermals nichts von sich vbrig lassen als blosse rewe vnd eckel.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
128
(
Genf
1636
):
Eckelhafft / dem leichtlich vor etwz grawet [...]. Eckelicht / Idem.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Eckelgeister / spiritus abominandi.
Luther. Hl. Schrifft.
5. Mose 7, 26
;
Alberus, Barf. ;
Franck, Klagbr.
221, 11
;
Byland, Wortsch. Zürcher AT. .