dürftigkeit,
die
;-Ø/–
.›Armut, Mangel am Lebensnotwendigen‹; kennzeichnet die Gesamtheit materieller und (tropisch) damit in Vergleich gesetzter sozialer, psychischer, geistlicher, darunter freiwilliger Armut; im Einzelnen: ›Hungersnot‹; vereinzelt: ›Schmerz, Leid‹; in geistlichem Kontext: ›Armut an religiöser Andacht; geistliche Verkommenheit; Sündhaftigkeit‹; auch: ›Bescheidenheit, freiwillige Armut‹ im Sinne religiöser Askese; vereinzelt: ›geistige Armut, Dummheit‹; in 1 Beleg: ›Bedürfnis, Wunsch‹;
Syntagmen:
die d. mannigfaltigen, das fleisch d. tragen
; d
. (Subj.) einfallen
; der d. zu hilfe kommen
; in d. leben, jn. nach seiner d. aufnemen
; die d. des lebens / wassers
; die grosse / menschliche d
.; die erreichung der d
.Belegblock:
An alle der durftikeit | Die diz vellige vleische treit!
Jch [gott] will manchfeldigen dein [Eúe] dorfftigkeitt vnd dein entphaúng Jn smertzen wirsu gebern deine Kinder.
kein groͤsser armud mag gesin | noch uff erden kein grosser dorfftikeid | danne das ein darffet der wisheid.
Dann wirt die lieb des volck [...] auch vnser dürfftigkeit zu hilff komen / das vns auch narung zufliessen wirt.
Jch will lieber mit sicherhait | Mein sparsamkait und dörftigkait, | Als deinen überfluß und schlecken.
jch [gott] wird üch schnaͤllicklich heim suͦchen / mit durftikeytt und hitz / die do [...] verzere üwere selen.
über solches hat er [Schertlin] den zunftmaistern und zwölfern nach eraischung aines jeden dürftigkait [...] gelt fürgestreckt.
v. d. Lee, a. a. O.
80, 41
; Sexauer, Schrr. in Kart.
271, 28
; Schmitt, Ordo rerum
492, 19
; Voc. Teut.-Lat.
f iiijv
; Voc. inc. teut.
e iiijr
;