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duzen, auch
dauzen,
V.;
›jn. mit
du
anreden‹; in einigen Belegen deutlich sozialdistinktiv differenzierend zwischen adelsbezogenem ehrenvollerem irzen
und bäurischem duzen
; von da aus auch zur Beleidigung einsetzbar, dann: ›jn. durch die niedrigere Anrede in seiner Ehre kränken, jn. schmähen‹.Zum Gebrauch der Anredeformen vgl.
Müller, Basler Ma.
.1953, 119
Wortbildungen:
duzbruder
duzgeselle
Belegblock:
koͤmpt es nun dahin / daß seine zweene DutzBruͤder / der Todt vnd der Teuffel [...] jhme die Bruͤderschafft auffsagen.
Weyl ich eben geferten han | [...] | Welche beyd mein thutzgsellen sin.
ich waiß, ob ich dich ir oder dútz.
Verzeih mir [...], | Das ich dich dauz: Jch muß die sachen | Auf gut schweizrisch mit dir ausmachen.
wie herr Wolff senger [...] in der vesper in geschmächt vnnd getutzt vnnd ainen schutzer vnnd bachanten geschollten.
Den adel tautzen sy [weiber] gemain, | [...] | Es möcht In pringen laide.
So sie dann den buoben in moribus reformiern, dorft er sie wol mit fleis dauzen und ufs ungeschicklichist reden.
DER. Duyzen / dautzen / einen du nennen / tuissare. Gelt im beutel dautzt den Wirt.
dw da pesser sind dann er, | dw sol er dutzzen zu aller czeit.
Ebd.
130, 7
: di gepawrn sind von art: | wann er gevert ein hervart, | so tar nieman getutzzen mer.
Diser kaiser pot auch den teutschen die eer, das allermenigklich sy hinfüran solt irritzen und nicht tuitzen.
So pitt ich ewr genad, ir wellet mich füran nicht mer irritzen, sunder duitzen, so doch ewr genad manigen wolgepornen man duitzt.
ich (oder wir, ich dauz mich nit gern).
Jörg, Salat. Reformationschr.
345, 4
, Anm.; Niewöhner, a. a. O.
130, 75
; Voc. Ex quo T
301
; Schwäb. Wb. ff.;
Schmeller/F.
1, 479
.