durnechtig,
gelegentlich
durnecht,
häufig auch
durnächt(ig),
Adj.;
›vollkommen, vorbildlich, makellos‹; je nach Bezugsgröße auch in verschiedenen Richtungen ausdifferenziert, im Einzelnen: ›rein, lauter; zur Vereinigung mit Gott fähig (von der Seele)‹; ›gütig, lieblich, beständig (von der
minne
)‹; besonders in Rechtstexten: ›vollständig; genau, rechtmäßig‹ (von Handlungen); ›reichlich, großzügig‹ (bezogen auf die Gewährung von Privilegien); Älteres und mittleres Frnhd.; überwiegend wobd.; gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion‘ (Texte der Mystik).
Syntagmen:
j. / etw
. (Subj., z. B. der wille gottes, die minne
(mehrfach) / sele
(mehrfach) / sprosse, das feuer
) d. sein / werden
; etw. d. verkünden, jm. d. etw. geben, jn. d. in Christus geben
; die durnechtige geduldsame / minne / süne, das durnechtige brot / gebet / leben
; die durnechtigen
›die Reinen‹.Wortbildungen:
durnechte
die
; dazu bdv.: , ), durnechtigkeit
durnechtung
Belegblock:
das wir geben einen ieglichen menschen durnechtig
[
gantz vnd trüwEmser
1527 / Froschauer
1530 / Eck
1537: ;
volkomenLuther
1545, Kol. 1, 28: ]
in ihesu cristo. Wann vber alle dise ding habt die lieb das do ist ein band der durnechtikeit
[
volkomenheitLuther
1545, Kol. 3, 14: ].
Wo ist dein vorchte
.
dein sterk .
vnd dein gefridsame .
vnd die durnecht [
volkummenhaitEck
1537: ;
frömkeitLuther
1545, Hiob 4, 6: ]
deiner weg. [dise] manglent in disem libe des goͤtlichen trostes den die durnaͤhtigen hant.
[der mensch] strite also daz er alweg gesige an dem túfel und an sim vlaisch, und daz er allweg under gelige an der durnaͤhtung der mentschen.
unser fryheit, recht und gnade, die wir so durnechtiklich den egenanten unsern burgern gegeben haben.
dv́ goͤtlich minne beginnet suͤsse werden’, daz ist, dúrnechtig werden.