durkel,
durchel,
dürkel,
Adj.;
zu
mhd.
dürkel
›durchlöchert, durchbohrt‹
(
Mwb
1, 1455
).
›durchlöchert, löcherig, porös; durchbohrt, zerrissen‹; auch: ›durchlässig; unzulänglich, schadhaft‹ (von Feststoffen unterschiedlicher Art, ütr. vom Gedächtnis gesagt).
Seit dem mittleren Frnhd. vereinzelt.
Bedeutungsverwandte:
(s. v.  1), , , ; vgl.  1,  5.
Wortbildungen:
durkeln
›durchlöchern, durchbohren‹.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Alsust di leiden thoren | Di nach mit durkeln oren | Den selben dinest lyben.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
So begrific was sin sin, | Er liez niht dar durch wischen hin | An durkeler virgezzenheit | Swaz im gutes wart geseit.
Follan, Ortolf. Arzneib.
116, 8
(
rib.
,
1398
):
Ist ez [blod rore] in deme cleynen gederme, so is eme vmme den nabel we [...], wente von der cleynde de se haben, syn se schire dorkel worden.
Keil, Peter v. Ulm
137
(
nobd.
,
1453
/
4
):
die selben steinlein peissen die haut durckel.
Ebd.
368
:
die selben steinlein peissen die haut durckel vnd machen holler.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 64, 17
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
würme, die machen dürkel hol.
Sachs (
Nürnb.
1551
):
[Publicola] Wonet in einem hauß [...] | Weliches war [...] | Gantz schitter, durckel und zerkloben.
Jaspers, St. v. Landskron
42r, 30
(
Augsb.
1484
):
[vngelaubig vnnd naͤrrisch leüt] durcheilteln zedeln
[›Zettel‹]
mit einem nagel.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
deu [pruͦch] ist ıͤm von großm zorn | duͤrchl vor dem ars warn.
Eis, Gottfr. Pelzb.
146, 32
(
öoobd.
15. Jh.
):
Durkchel ein hefen, das nicht zu chlainn sey, vnd czewch einen ast dardurch.
Niewöhner, Teichner
359, 36
;
365, 15
;
Eis, a. a. O.
158, 16
;
182, 26
.