durchtreiben,
V., unr. abl.
1.
›durch ein Gebiet laufen, eilen, etw. (z. B. einen Berg) forschend und ausbeutend durchsuchen‹; speziell auch: ›(mit einer Heeresmacht) durch ein Gebiet ziehen‹; Belegblock:
[dî brûdir] daz [lant] mit creftigir hant | hernde durchtreibitin.
wie sie [der menschen kint] berg und tal, stock und stein, [...], des meres grunt, der erden tief durchtreiben durch irdisch gutes willen.
Belegblock:
3.
›etw. geistig durcharbeiten, üben, durchdringen, erfassen, ermessen‹; häufig als part. Adj. durchtrieben
gebraucht, dann: ›bewandert, erfahren; klug, gewitzt, gewieft‹; im negativen Sinn: ›betrügerisch‹; vgl. 2; 5; 14, (V.) 4; 7; als Ütr. anschließbar an 1; 2.Belegblock:
wo die sprachen sind, [...] wird die schrifft durch trieben, und findet sich der glaube.
Denn das leidende leben, das da so versuͤchet und durchtrieben wird, bringt viel mehr guter werck.
Es sind, [...] verzweivelte, durchtrieben Ertzspitzbuben, Moͤrder, Verrheter, Luͤgener.
Arglistig. Vertrogen. Truͤgenlich [...] Geviert. Durchtrieben.
Ebd.
L iv
: Listig. Klug. Spitzfündig. Naßweis. Durchtrieben.
Maria, [...] | ich lab deinn wunderlichen magetum. | der ist so wunderleiche, | daz in kain zung mit lab durchtreibt.
4.
›etw. (Flüssigkeiten o. Ä.) aus etw. herausdrücken, herauspressen, durch etw. (ein Sieb o. Ä.) hindurchdrücken, passieren‹; auch: ›etw. miteinander vermischen, vermengen‹;