durchseihen,
V., unr. abl.
›durch eine feste löchrige Substanz (ein Seihtuch, ein Sieb, geschichtetes Holz o. Ä.) sickern (von Flüssigkeiten)‹; auch: ›(eine Flüssigkeit) filtern, sieben‹; ›etw. zum Herausfließen bringen‹; ferner als part. Adj.
durchseihen
: ›gefiltert; durchtränkt‹;
vgl.  45.
Phraseme:
j. kleine mücken durchseihen
›Kleinigkeitskrämerei betreiben‹.
Bedeutungsverwandte:
(V.); vgl.  2, (V.) 3, ,  4.
Syntagmen:
wasser (sich) d
. (absolut);
etw. mit etw
. (z. B.
mit blut
)
d
.;
die durchgesiegene feuchte, das durchgesiegene ding
.

Belegblock:

Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
175, 12
(
Magdeb.
1615
):
Seynd gleich wie die Pharisæi / Welche ein Camelthier verschlucken / aber eine kleine Muͤcken durchseygen sie.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
23, 24
(
osächs.
,
1570
/
7
):
das sie [hölzer] so dicke an einander nicht ligen [...], damit das wasser, so vom eise treuft, kann durchseigen.
Keil, Peter v. Ulm
273
(
nobd.
,
1453
/
4
):
dornoch seih es
[die Kräutermasse]
durch ein tuch [...]: daz thu alles in das durchgesigen ding vnd rür die salb.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
dein haͤiliges antluͤcz chlar, | [...] | deiner augen liechter schein, | mit pluͤt so gar durchsigen!
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Vgl. ferner s. v. (V.).