durchschneiden,
V., unr. abl.
1.
›etw. mit einem scharfen Gegenstand zerteilen, entzwei schneiden‹; speziell von Arzneikräutern: ›etw. auflösen‹; teils tropisch (dann häufig auf Maria bezogen) auch: ›etw. (ein Körperteil, die sele, das herz
) verwunden, schneidend durchdringen‹; als part. Adj. (Part. Präs.) durchschneidend
: ›äußerst schmerzhaft‹; bildlich / ütr. auch: ›spürbar scharf, deutlich‹; Syntagmen:
etw
. (Subj. d. S., z. B. ein schwert, sünde, schanden
) etw
. (Akk.obj. d. S.) d., etw
. (z. B. js. sele, die feuchte, js. gebein / herz
) d
.; js. worte durchschneidend sein
; die durchschneidenden wehen
(›die Austreibungswehen‹; dazu bdv.: ), durchschnittenes brot
; das durchschneiden der wehen
.Belegblock:
Ein schwert durchschneidet mein gebein, | Wenn mich so schmehn die feinde mein.
Wie durchschnidende nu dinú wort sint, so sitzent sú
[Menschen]
hie und achtent ir wenig. Bucella panis durchschnitdes brots.
2.
›etw. in seinem Verlauf unterbrechen; sich an einem Punkt kreuzen‹ (von Linien, Umlaufbahnen von Gestirnen u. Ä.); speziell als part. Adj. durchschnitten
auf Kleidungsstücke bezogen: ›mit einem (modischen) Schnitt (zur Zierde) versehen (so dass z. B. ein andersfarbiges Unterfutter, ein Hemd o. Ä. sichtbar wird)‹; vgl. 2; 5; als Ütr. anschließbar an 1.Belegblock:
weil in demselben Punct / der Æqvator und die Ecliptica einander zu anfang des Wieders durchschneiden.
der Erdschatten [...] ist gleichsamb / ein [...] durch⸗ und abschnit / von dem Kegel⸗foͤrmigen Erdschatten / an dem orth / da der voll⸗mond durch ihn durchsetzet.
Die hosen vnd das wams durch schnitten | Hinden / vornan vnd do mitten.