durchschlecht,
Adj.
/
Adv.
(in letzterem Falle meist
durchschlechts
);
zu
mhd.
1
durchslaht
›ganz und gar‹
in der Wendung
ze durchslæhte
(
Mwb
1, 1435
; vgl.
Dwb, Neub.
7, 1712
).
›vollkommen; völlig, gänzlich, ohne Ausnahme, ohne Vorbehalt, ohne Bedingung‹; formelhaft bei Besitzaufstellungen, Verkaufs- und anderen Rechtshandlungen;
vgl.  14.
Vorwiegend schwäb. und oobd.; überwiegend Rechtstexte und Chroniken.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
etw. d. verkaufen
;
j. d. j. sein wollen, etw
. (z. B.
einen grundzins
)
d. haben
;
j. jm. d. gebieten, das [...]
;
ein durchschlechter bürger / wechsel, eine durchschlechte krone
.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
das si durchschlechts burger zu Augspurg sein wöllen gleich annder burger oun alle fürwortt
(vgl.
ebd.
, Anm. 3:
ain durchschlechter burger sein
).
Ebd. (
v. 1536
):
daß sie ain [...] bericht [...] aller irer hab und gütter, ligender, farender, schulden, pfenwerdt und durchschlechts, nichts ausgenomen, thon.
Bastian, Runtingerb.
2, 3, 9
(
oobd.
,
1383
):
Daz ist allez ze turchslaͤcht und slechtleich abgerait.
Dirr, Münchner Stadtr. ;
Hör, Urk. St. Veit
200, 1
;
Rwb  f.;