durchschlag,
der
;
–/-schläg(e)
.
– Wirtschaftsbezügliche Texte, oft Inventare.
1.
›Werkzeug, Instrument, Gerät unterschiedlicher Art‹; dabei sind im Wesentlichen zwei (im jeweiligen Beleg nicht immer eindeutig bestimmbare) Funktionen zu unterscheiden; zum einen: ›Werkzeug, durch das etw. hindurchgeschlagen wird‹; dazu im Einzelnen: ›(Küchen)gerät zum Durchseihen; Sieb, Seihtuch‹; dazu in der Schmiedewerkstatt wohl auch speziell: ›(siebähnliche) Metallplatte mit verschieden großen Öffnungen, durch die glühende Eisenstücke geschlagen werden‹; zum anderen: ›Werkzeug, mit dem man etw. durchschlägt, Löcher in eine Unterlage schlägt‹; im Einzelnen: ›(spitzer) Hammer, (spitze) Hacke (z. B. im Bergbau, in der Schmiedewerkstatt)‹;
vgl.  234.
Bedeutungsverwandte:
, (
das
1,  1, , .

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1407
):
22½ scot vor bicken dorchslege und andir gezoye dorzu zu machen.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
35, 13
(
preuß.
,
1425
):
1 degkehamer, 1 durchslag, 12 eyden
[›Eggen‹]
mit yserynnen czanken.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1617
):
6 bergeisen 4 kratzen 1 durchschlag 2 keulhauen 6 bergträge.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
Von dem hausratt und küchengeschirr. [...] drei groß kupferer durchsleg.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
40, 2
(
Augsb.
1553
):
Seúd erbis, das sý miessig werden, thús in ain dúrchschlag / treibs dúrch.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Durchschlag / seygeschirr [...]. Durchschlag / m. ein art ham̄ers / so die Schmid haben / damit sie vorboren / vnd loͤcher in etwas machen.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1478
):
ii nagleisen, ii durchschleg, i grosser hammer, ain beschlagzug vnd i hamer.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
295, 5
;
349, 20
;
521, 23
;
Hampe, Ged. v. Hausrat
3, 3, 15
;
Voc. inc. teut.
e iiijr
;
3.
(im Bergbau) ›Verbindungsgang zwischen zwei Stollen, Grubenfeldern u. Ä.‹;
Bedeutungsverwandte:
,  2; vgl.  1.
Syntagmen:
einen d. auszimmern / faren / machen / räumen / verschlagen
;
ein d
. (Subj.)
(nicht) geschehen
;
etw
. (Subj., z. B.
x erbstollen
)
mit durchschlägen zuhauf kommen
;
ein (aus)gezimmerter / offener d
.

Belegblock:

Löscher, Erzgeb. Bergr.
158, 19
(
omd.
,
1554
/
1663
):
Durchschläge werden nicht gemacht, da viel waßer in großen wüstungen stehet.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1339
/
61
):
Wiwol zwischen den gruben zu den Goltsmiden und zu dem Stain nicht offen durchsleg sind geschen.
Löscher, a. a. O.
115, 6
;
Ermisch, Sächs. Bergr. ; ; ;
Wutke, a. a. O. ;
Piirainen, Igl. Bergr.
62
;
Veith, Bwb. ;
Jelinek (mit ausführlichen sachlichen Erläuterungen);
Paul, Wb. Bergmannsspr.
1987, 155
 f.;
Patocka, Salzwesen.
1987, 136
.
Vgl. ferner s. v.  14, .