durchscheinen,
V., unr. abl.
›durch etw. hindurch strahlen, leuchten‹; auch: ›etw. ganz und gar mit Licht, Glanz erhellen, erleuchten, erfüllen‹; häufig auf Maria oder die menschliche Seele bezogen; mehrfach partizipialer Gebrauch, dann ansatzweise phrasematisiert;
vgl.  314.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl. ,  1.
Syntagmen:
etw
. (Subj., z. B.
der glanz, die sonne, das liecht
)
jn. / etw. d., etw
. (Subj.)
etw
. (z. B.
die säule / sele, das glas
)
d., mit etw
. (z. B.
mit dem schein, mit dem liecht
)
d
.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1583
):
Als die Son durchscheint das glaß, | Mit jrem klaren scheine, | Vnd doch nicht verletzet das, | So blieb die Magt reine.
Pyritz, Minneburg
148
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Dar inne stund ein sule kurk: | Die waz so gar durch finet, | Durch glentzet und durch schinet.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
560, 24
(
els.
,
1362
):
Also sach sú [Marienna] uf sime altar ligen einen dumen
[›Daumen‹],
der waz durch schinende.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
des mônen kugel [...] mag der sunnen lieht niht genemen durch sich, als ain glas oder ain ander durchscheinendez dinch.
Jostes, Eckhart
75, 37
;
Hübner, Buch Daniel ;
Strauch, Par. anime int.
13, 35
;
Rieder, St. Georg. Pred. ;
Vgl. ferner s. v.  2.