durchgiften,
V.
jn. / etw.
mit Gift durchdringen, vergiften‹; überwiegend als Ütr. auf die Erbsünde, bestimmte Affekte sowie (Irr)lehren bezogen; häufig als part. Adj.
durchgiftet
gebraucht;
zu  2, vgl.  23.
Gehäuft bei M. Luther.
Bedeutungsverwandte:
 234, , ; zum part. Adj.:  1.
Syntagmen:
jn. / etw
. (z. B.
die herzen
)
d., jn. / etw. mit etw
. (z. B.
mit blindheit / bosheit / has / neid / rachgier
)
d
.;
j
. (z. B.
die rechten unfläter
)
/ etw
. (z. B.
blut / fleisch
)
durchgiftet sein
.
Wortbildungen
durchgiftig
(dazu bdv.:  1),
durchgiftung
.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
das ist das aller best yn Aristot, ich schweyg wo er durchgifftig und todtlich ist.
Ebd. (
1533
):
es [leben, leiden und sterben] ist durch die gantze natur gangen und das fleisch und blut ist durch gifftet, das sichs nicht lesst rein machen.
Ebd. (
1534
/
5
):
Das ist die leidige erbsunde, [...], eingewaschne gifft vom erbstam und veterlichem gebluͤt Adam, da jn der teuffel beschmeisst und durchgifftet hat.
Euling, Kl. mhd. Erz. (
nobd.
,
E. 15. Jh.
):
al deinen adern hin und wider | den gib [O mensch] durch giftung und deinem plut.