durchgang,
der
;
–/-Ø, -e
+ Uml.
1.
›Durchzug, Durchreise durch ein Gebiet, Gelände‹; rechtssprachlich metonymisch auch: ›Einfuhrzoll, Wegezoll‹; in Texten religiösen Inhalts meist ütr.: ›vorübergehender Zustand, Übergang; Zwischenstation‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1, , ; vgl.
1
 1.

Belegblock:

Luther, WA (
1523
):
es ist hie nur eyn durchgang, da wir [...] weytter reysen muͤssen.
Strauch, Schürebrand (
els.
,
E. 14. Jh.
):
[süllent ir] vil frühte sameln in dem durchgange diser zergenglichen kurtzen zit.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
):
er [kunig moab] selb verschmecht im zegeben den vbergang
[Var. 1475
2
– 1518:
den durchgang
;
Eck
1537:
durchzug
; Ri. 11, 17].
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1449
):
in welher masse die inwoner [...] ouch zoͤll, ungelt, durchgang und semlich nútze inen git in ir stetten uff ze nemen.
Vetter, Pred. Taulers .
2.
›Gang, Tunnel‹; auch: ›Ausweg, Fluchtweg‹;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
 1, .

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Durchgang vnder der erden (der) Cuniculus.
Auer, Stadtr. München Anh. (
moobd.
,
1343
):
sollen durchgäng sein und soll ain durchgang haben ain drittl, [...], und man soll in den durchgängen nicht fail haben.
Staub, Qu. Wien
3, 2, 2752, 9
(
moobd.
,
1415
):
hinder demselben seinem haus mitsambt den durichgengen, die dadurich gent.
3.
›Stuhlgang‹; auch: ›Durchfall, Diarrhö‹;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (V.) 3 (subst.),  1 (subst.),  2.
Wortbildungen
durchgängig
2 (dazu bdv.:  2, ),
durchgängigkeit
(dazu bdv.:  1).

Belegblock:

J. W. von Cube. Hortus
134, 11
(
Mainz
1485
):
darvß gemacht eyn salbe vn̄ die lenden do mit gesmieret benympt dissinteriā das ist der durch gang. deß gebluͦdes.
Rot
324
(
Augsb.
1571
):
Laxation [...] nachlassung. Jtem durchgengigkeyt.
Schmitt, Ordo rerum
360, 17
;
Strauss, A. v. Villanova dt.
126, 22
Var.;
170
.