durchfeuchten,
V.
1.
›etw. ganz und gar mit Feuchtigkeit (häufig: mit Tau) durchtränken, überziehen‹; in der Regel bildlich mit Fruchtbarkeit assoziiert, in 1 Beleg auch ins Negative gewendet;
vgl.  514.
Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,  1.

Belegblock:

Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Des richen bosen gebeine | Creftit und sterket gemeyne | Und durch vuchtet gar dis mark. | Daz ist: der bose was so stark | Von helfe syner vrunde gnug.
Min ouwest stunt [...] | Von dem suzen hymel touwe | Wol begozzen und durch vuchtet | Und gar aschberlich durch luchtet.
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel
208
(
schwäb.
,
1455
):
Der uns mit siner krafft | [...] | Mit mangem süssen tow | Durchfüchtet berg und ow.
Karsten, a. a. O. ;
v. Groote, Muskatblut ;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. .
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›jn. / etw. ganz und gar (mit einer abstrakten Qualität wie Gnade, Trost u. Ä.) erquicken, erfüllen, erfrischen (häufig mit Gott oder himmlischen Kräften als logischem Subjekt und dem Menschen oder dessen Seelenleben als logischem Objekt)‹; vgl.  14; als Ütr. anschließbar an 1.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Bedeutungsverwandte:
,  1,  2.

Belegblock:

Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Der [Got] alle ding durch luchtet, | Durch geistet und durch vuchtet.
Nymit Got den sunder mancherwys | Und in mit der genaden prys | Gar genedeclich durch vuchtet.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
daz licht | Dez glancz die menschen so mit gnad durchfeuchtet.
Ebd. (
1517
/
8
):
Durch feucht die aüv | Meiner vernünft | Mit deines heilles wage!
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Die fremden wort in meiner unkundt, | Die hondt weiser maister mund | All durchfeuchtet uber al.