dung,
der
,
vereinzelt auch
die
;
-s/–
;
zu 2 s.
mhd.
tunc
›unterirdisches Gemach‹
().
1.
›Mist, fester Dünger‹;
zu  1.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
 1,  1,
1
 2,  1,  1; vgl. ,  5,  2,  4,  2,  4.
Syntagmen:
den d. ausfüren / faren / füren / verkaufen, aus dem stal bringen
;
der d. etw
. (z. B.
guter mist
)
sein
;
j. d. sein
;
mit eintragung des dungs fron leisten
;
verkaufung des dungs
.
Wortbildungen:
dunggrube
(a. 1356),
dunglege
›Misthaufen‹ (a. 1575),
dungwagen
(13. Jh.),
dungweg
›Weg für Mistfuhren‹.

Belegblock:

Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1566
):
alle dung und besserung uf die acker zu füehren.
Ebd. (
1619
):
die undertanen [...] den hergebrachten fron mit einführ- und tragung der dung und pföl leisten.
Ebd. (
1565
):
soll auch hinfürters kein tung oder gestroe [...] aus der markung gefürt [...] werden.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 125, 1
(
schwäb.
,
1554
):
Eß solle der tung nit nur stro, sonder ain gueter fauler mist sein.
Ebd.
482, 32
(
1570
):
an enge der wegen, straßen [...], was die notdurft erforderte, auch durch schneidung auß den öschen, an einfüerung der früchten und dungwegen.
Ebd.
546, 4
(
1621
):
verkaufung des thumbs und holz an die frembde.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
M. 16. Jh.
):
den tung ohnverzüglich aus dem stall bringen.
Küther, UB Frauensee
267, 21
;
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. ;
Winter, a. a. O. ;
Rwb  f.;
Vgl. ferner s. v.  2.
2.
›unterirdischer, mit dungähnlichen Materialien bedeckter Raum als Winterwohnung sowie als Aufbewahrungsort für Feldfrüchte‹; als Metonymie zu 1 auffassbar; speziell: ›Werkstatt für Leinenweber‹; ütr. und moralisch abwertend auch: ›Abgrund, Sumpf, Morast, Tiefe‹.
Obd.
Bedeutungsverwandte:
 4, .

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Auß dem stinckenden rachenn | Des mort gifftigen trachenn | [...] | Dieff yn des kerkers tuncke | Und abegrund.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Jn dem so vnseligen Dunck, | Stecken ohn alles hoffen, | Die sich in dem vergifften Trunck, | Mit Suͤnden angesoffen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Dunnen (die) Waͤbergaden.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
um 1530
):
zeit am tag, so die weber und knappen ettwo rhuo haben und aus den dunckhen herfür geen.
Ebd. (zu
1531
):
ich hab im spuelen in die dunck tragen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Dunck / textrina [...]. Die leinweber wircken vnter der Erden / welche werckstett sie duncken nennen.
Bremer, Voc. opt.
5017
;