duldig,
Adj.,
als
Adv.
auch
duldiglich
.
›geduldig, willig; widerstandslos, friedfertig‹;
vgl.  12.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘, auch berichtende Texte.
Syntagmen:
j. d. sein
;
jn. d. machen, etw. d. leiden
;
jn. d. ziehen lassen, etw. d. aufnemen / leiden / tragen
;
der duldige man, das duldige gemüt / lam
(mehrfach).
Wortbildungen
duldigkeit
›Geduld‹ (dazu bdv.: , ).

Belegblock:

Luther, WA (
1521
):
Darumb künnen wir in nichten unser verfolgung leyden dultigklich dann durch das gottes wort.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
wenn vns das gluͤcke fleuht, | [...] | Soͤlln wir vns duͤltig lassen ziehen, | Weil wir jm moͤgen nicht entfliehen.
Der solche Predigt leiden kan, | Jst wie Sanct Job ein duͤltig Man.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
1921
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wer dulteclich lidet mangen truk und stǒß.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Gott wil in göttlichen rautt | Geben, wer dulttekaitt | In sines hertzen schrine traitt.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
gegen den armen dultig und milt, hat vil jar einen wolbereiten muͦshafen den armen schuͦleren [...] gehalten.
Maaler (
Zürich
1561
):
Befriden / Dultig vnnd zam machen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Dultig / patiens, patienter.
Was ist fuͤr alten jaren einem andern widerfahren / das solstu dultig tragen [...]. Ungedultig / vnwillig / vnlustig / vnleidig.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
München
1586
):
Man legt ein schweres Creutz auff dich, | Fuͤr vns trugest das duldigklich.
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Ruh, Bonaventura
327, 24
;
Kehrein, a. a. O. ; ;