ducken,
V.
1.
›sich bücken, neigen, beugen, sich in etw. kauern, hineinschmiegen‹; daraus abgeleitet: ›sich selbst schützend verbergen‹; offen zu 3.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 2, , ; vgl.  3, I, 6, .

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
Der Engel stoͤsst das weib ynn den scheffel hinein, das sie [...] sich ynn den scheffel tucken und bucken mus.
Ebd. (
1537
):
Wenn sie solche herrn hette, die nur unter jnen rumoreten mit wuͤrgen und allen plagen [...], so muͤssten sie sich tucken und fro werden, das sie friede hetten.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
624, 3697
(
Magdeb.
1608
):
[Friedlieben] tuckt sich auch vnters Graß.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Der Wider mußt sich vor jm [Adler] tuͤcken.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
[das einhorn] sich [...] | Als ein lemblein schmieget und ducket, | Leget sein haubet in ir [junckfrawen] schoß.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnberg
1631
):
Das Thuͤrlein ist gar klein, | Duck dich wilt du hinein.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
124
(
Genf
1636
):
Ducken sich einschrempffen / buckē [...]. Jetzo kōpt der Schulmeister (duͤck) dich / damit er dich nicht sehe.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Wer deß schattens geniessen will / der muß sich vnter dem baum ducken. [...]. Gense duͤcken sich / weñ sie vnter einem thorweg durchgehen.
Kopp, Volks- u. Gesellschaftsl. ;
Kehrein, a. a. O. ;
Roloff, Brant. Tsp.
1376
;
Sappler, H. Kaufringer
3, 233
;
2.
›etw. (z. B. den Kopf, den Blick) senken‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  2.
Syntagmen:
j. den kopf, das haupt, die augen / oren d
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
237, 5926
(
Magdeb.
1608
):
Gevattr duckt ewren Kopff.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
wer strantzelt vnd die augen duckt der hat uertzuckt.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Do der hertzog Anses Karly verstuond, do duckt er den kopf und mocht nŭt frölich sin.
3.
›sich (aus Angst, Unterwürfigkeit, Berechnung o. Ä.) unterwerfen, demütigen, fügen‹; anschließbar an 1.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 2,  1,
1
(V., unr. abl.) 3, ; vgl.  1,  3, I, 6.
Gegensätze:
1
 3.
Wortbildungen:
duksam
›ängstlich, vorsichtig; sich furchtsam duckend‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1523
):
da er [Gott] zum weyb spricht: ,Du sollt dich ducken fur deynem man und er soll deyn herr sein‘.
Ebd. (
1527
):
las sie sich fuͤr dir tucken und sey du yhr herr.
Ebd. (
1545
):
So muͤssen [...] sie sich fur dir bucken, tucken, zum creutz kriechen und allein dich in ehren halten.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
192, 25
(
Magdeb.
1615
):
Es muß sich aber der eine tuͤcken / so der ander herrschet.
Sachs (
Nürnb.
1531
):
All person nach eynander her | Müssen vor irem gwalt sich schmucken, | Vor ihren dienstleuten auch ducken.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
197, 29
(
Nürnb.
1548
):
es sey ye vnd ye der Kirchē vbel gangen / vn̄ habe sich muͤssen leyden vnd tuͤcken.
Ebd.
264, 30
:
da muͤssen sich alle menschen ducken / vnnd solche starcke / grawsame feind [suͤnde
und
todt] / vber / vnnd wider sich leyden.
Kottinger, Ruffs Adam (
Zürich
1550
):
Darumb das du so duchsam bist, | ein wachtel solt syn z’ aller frist.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Ducke dich / vnd laß vber dich gahn / Die Weiber woͤllen doch das Regiment han.
4.
›etw. (in eine Flüssigkeit) eintauchen, versenken‹.
Bedeutungsverwandte:
, , .

Belegblock:

Voc. Teut.-Lat.
dd iiijv
(
Nürnb.
1482
):
Senkẽ vndersenkẽ tucken tauchen. mergere.