ducken,
V.
1.
›sich bücken, neigen, beugen, sich in etw. kauern, hineinschmiegen‹; daraus abgeleitet: ›sich selbst schützend verbergen‹; offen zu 3.Belegblock:
Der Engel stoͤsst das weib ynn den scheffel hinein, das sie [...] sich ynn den scheffel tucken und bucken mus.
Wenn sie solche herrn hette, die nur unter jnen rumoreten mit wuͤrgen und allen plagen [...], so muͤssten sie sich tucken und fro werden, das sie friede hetten.
[Friedlieben] tuckt sich auch vnters Graß.
[das einhorn] sich [...] | Als ein lemblein schmieget und ducket, | Leget sein haubet in ir [junckfrawen] schoß.
Das Thuͤrlein ist gar klein, | Duck dich wilt du hinein.
Ducken sich einschrempffen / buckē [...]. Jetzo kōpt der Schulmeister (duͤck) dich / damit er dich nicht sehe.
2.
›etw. (z. B. den Kopf, den Blick) senken‹.Syntagmen:
j. den kopf, das haupt, die augen / oren d
.Belegblock:
Gevattr duckt ewren Kopff.
wer strantzelt vnd die augen duckt der hat uertzuckt.
3.
›sich (aus Angst, Unterwürfigkeit, Berechnung o. Ä.) unterwerfen, demütigen, fügen‹; anschließbar an 1.Wortbildungen:
duksam
Belegblock:
da er [Gott] zum weyb spricht: ,Du sollt dich ducken fur deynem man und er soll deyn herr sein‘.
las sie sich fuͤr dir tucken und sey du yhr herr.
So muͤssen [...] sie sich fur dir bucken, tucken, zum creutz kriechen und allein dich in ehren halten.
Es muß sich aber der eine tuͤcken / so der ander herrschet.
All person nach eynander her | Müssen vor irem gwalt sich schmucken, | Vor ihren dienstleuten auch ducken.
es sey ye vnd ye der Kirchē vbel gangen / vn̄ habe sich muͤssen leyden vnd tuͤcken.
Ebd.
264, 30
: da muͤssen sich alle menschen ducken / vnnd solche starcke / grawsame feind [suͤnde
und
todt] / vber / vnnd wider sich leyden. Darumb das du so duchsam bist, | ein wachtel solt syn z’ aller frist.
4.
›etw. (in eine Flüssigkeit) eintauchen, versenken‹.Belegblock:
Senkẽ vndersenkẽ tucken tauchen. mergere.