drude,
1.
›dämonisches, übernatürliches, meist weibliches Wesen‹; speziell: ›Hexe, Zauberin‹; auch als Schimpfwort verwendet.Obd.
Belegblock:
Die do gelawben [...] an die nacht varn an trutten an alpen an elben unde waz sulches ungelawbens were.
Am abend hielt man diesen brauch: | Ein bachant legt das teuffelkleid an, | Den etwan sechß truten jagen than.
Ein Trutt soll helffen zu den sachn | Vnd ein hefftiges wetter machn.
O Lollo lo, liebn bubn! seht an, | Wie ist die alte Drut so vol, | Daß sie sich nicht kan bsinnen wol!
Drud / Unhold.
Drut. Jst ein sondre gattung der nacht gespenst / welche die Leut sollen drucken.
2.
›Druide, Angehöriger der keltischen Priesterschaft im alten Britannien und Gallien; germanisch-heidnischer Geistlicher, Gelehrter‹; in dieser Bedeutung und dabei in Überschneidung mit druide
nur bei Johannes Turmair.Belegblock:
Dieweil der Ingevon regieret, ist jenseit des Rheins ein [...] geistlicher man gewesen mit namen Druides, von dem hernach die druten, der alten Teutschen münch, propheten und doctores, kommen seind und genent.
Dise [druides] waren weis und gelert leut [...] lerneten und zogen die jugent, wie dann die ammen und muter den bösen [...] kindern noch drôen und sprechen, es werd die drut über si kommen.
künig Drud, der stift münch, haben unser vorvodern nach im die ,druiden‘ kurz ,drudden‘ genant.
Dise drudden weiter heten macht und gewalt von allen irrungen und spän [...] in der gemain und in sunderhait zu sprechen, handeln und zu richten.