drohen,
dräuwen,
das
;-s/-Ø
.1.
›Androhung von Strafe (auch Folter) durch eine dazu befugte Instanz; das Verwarnen, Zurechtweisen (unter Androhung von Strafe)‹; auch: ›Prophezeiung kommenden Übels‹; Syntagmen:
an jn. d. anlegen
, j
. (z. B. die türken
) das d. nicht glauben
; jn. mit d. manen, etw. mit d. ausrichten / machen, j. sich mit d. vernemen lassen, etw. um d. geben
; das erschrekliche / harte / schwere d
.Belegblock:
Regenten richten offt mehr aus mit draͤwen als mit straffen.
Solch drewen
[die Prophezeiung des jüngsten Gerichts]
und schrecklich gericht gleuben die Tuͤrcken auch nicht, das Gott damit uns erloͤsen und sie ynn die helle stossen wird. wir sollen [...] das hart erschroͤcklich droen / nit verachten / da Got allenthalben vns locket vnnd reytzet.
Bey einem narren richt man nichts aus / weder mit bitt noch mit drewen.
Die zwoͤlff gemaiten lewen | Die zoͤgend uns aͮn droͤwen | Das Maria was denstbaͤr | Der zwoͤlffbotten gemaine schar.
2.
›Androhung und Ausübung von Gewalt gegen Personen oder Gegenstände (im Sinne einer moralisch negativ bewerteten Handlung bzw. einer Straftat)‹; auch: ›(mit Gewaltandrohung und / oder -ausübung einhergehende) Einschüchterung, Drangsalierung, Nötigung‹; ütr.: ›Bedrohung, Gefahr‹; Syntagmen:
das d
. (Subj.) jn. von etw
. (z. B. von gottes befel
) abwenden
; jn. mit d. anlangen / erschrecken, j. jm. etw. mit d. angewinnen, mit d. gegen jn. schnauben, von js. d. sterben
; das d. des teufels, der helle
.Belegblock:
SAulus aber schnaubete noch mit trewen und morden wider die Jungern des Herren.
Der allte feynd sie [die knaben] fangen lyeß, | erschrecktt sie lang mit drawen, | Das wort Gots er sie leucken hyeß.
Kein drewen lestern darzu kein schenden, | Kund sie
[die Apostel]
von Gottes befehl abwenden. man schal frawen überwynde mit lieben, wann mit drewen gewynnet man nichtzen an yn.
Do men zalte 1374 jor, do gewan der herzoge von Lutringen sant Pülte [...] dem bischofe mit trowen ane.
[
Jhesus]
losst sÿ von der helle troͤwen.3.
›aggressives, zudringliches, beleidigendes Auftreten, Gebaren; Poltern, Fluchen‹; auch: ›drohend vorgebrachte, nachdrückliche Forderung‹; Phraseme:
mit drohen
(o. ä.) keine vögel fangen
.Syntagmen:
das d. lassen
; das d
. (Subj.) straflich sein, die narren schrecken, furcht gebieten
; auf d. vor furcht nicht bleiben können, eine sache mit d. ausbringen, mit d. den mut külen
; das truzliche d
.Belegblock:
Ihr nachbahren [...] solt fragen und anbringen, was straflich ist: [...] fluchen, schwären [...] scheltwort, dreuen, metzerzug, harte schläg [...].
wenn er [...] | [...] zur rach nit kommen kan, | So kuͤlt er doch sein mut mit drawen.
Doch droens, fluchens, hendewindens, zetergeschreies und allerlei angeratung sei wir an allen enden unz her wol genesen.
[Löwe zur Haselmaus:]
,hab dich von mir | und las dein droͮen [...]‘. auf drauen
[hier: die Forderung, sich selbst zum Kampf zu stellen]
, | wen es im [dem dumen man] solt gelten sein haut, | künd er vor forcht nit wol beleiben. Du troͤwest mir vil vnd wilt mich haben; | Mit fürtzen müst man mich begraben, | Wan ich von deinem treuwen stürb.
der Aunsorg wölt sin sach mit drawen uzpringen.
da seyt jr allain schuldig an / mit ewerm [...] rumorn / droen schenden vnd lestern der gaystlichen.
Schützeichel, Mrhein. Passionssp.
401
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