drischel,
auch
dreschel,
dristel,
die
;
teils wohl auch
der
;
–/-Ø
;
Nomen instrumenti zu (V.) 1;
zu
mhd.
drischel
›Dreschflegel‹
(
Mwb
1, 1373
).
1.
›Dreschflegel‹; hölzernes Arbeitsgerät, das zum Schlagen des Getreides benutzt wird; öfter im Orientierungsfeld mit anderem bäuerlichen Werkzeug genannt, wie z. B.  1, ,  1,  1, (
die
), , ; in literarischen Belegen häufiger unter dem Aspekt einer ›Bauernwaffe‹ gebraucht; zu (V.) 1; offen zu 2.
Bedeutungsverwandte:
, , .
Syntagmen:
die d. von etw. von der wand reissen, zu zu holz geben
, [wo] (z. B.
im stadel
)
finden / zücken
;
die bauerei durch die d. bedeutet werden, der bauer mit seiner d. nicht langsam (sein)
.

Belegblock:

Voc. inc. teut.
e iijr
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Dreischel [...] wi flegel.
Lichtenstein, Lindener. Katzip. (o. O.
1558
):
der bawr nit langsamm mit seiner drischel [...] und schlegt den knecht inn dem ersten streych zuͦ todt.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Und reiß ein drischel von der wend | Und schlug der katzen ein die lend.
Ebd. (
1551
):
Khey nauß, hack holtz, du fauler dropff, | Odr ich gieb dir ein drüschl an kopff.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
auch die ochssen geb ich zuͦ gantz entzúnten opffern vnd die dristel zuͦ holtz
[Var. 1475
2
–1518:
drischel
;
Luther
1545, 1. Chr. 21, 23:
das Geschir zu holtz
].
Klein, Oswald
48, 15
(
oobd.
,
1417
/
18
):
Gret, louff gen stadel, süch die nadel, nim den rechen mit! | gabel, drischel, reitter, sichel vindstu dort!
Vgl. ferner s. v. , .
2.
›Schlagwaffe; Kriegswaffe‹; einem Dreschflegel ähnliche Waffe, z. T. aus Eisen oder mit Eisenringen und -zacken versehen; vgl. (V.) 2; eng anschließbar an 1.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): ,  1, ,
1
 5, (
der
1, , , ; vgl. , ,  1,  2.
Syntagmen:
etw. d. genant (sein)
;
mit einer d. geschlagen werden
;
die d. der bauern
;
eine d. zu einer wer
;
eine beschlagene / eiserne d
.
Wortbildungen:
drischelmacher
(eher hier als an 1 anschließbar).

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (
obd.
1524
):
der pauren trischel wartet auf euch, kumpt oder bleibt auß.
Voc. Teut.-Lat.
a vr
(
Nürnb.
1482
):
Ackerpoltz. flegel. trischel. tribula.
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
68, 23
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
etlich hundert beschlagenner mit zackenn vnnd ringenn flegel oder trischel genant; die dienenn zu dem schlagen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
, Hs.
2. H. 15. Jh.
):
Wer hakken drischl spiess armbst [...] weer zu nacht auf der gassen tregt oder wurfhakken und kolbm.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1475
):
Jorg, trischlmacher, [...], gelobt dem Kaiser, dem Bürgermeister [...], dem Richter und Rathe, [...] Urfehde.
Zingerle, Inventare (
tir.
,
1489
):
ain beschlagne drischel bey dem toer zu ainer wër.
ain eyseine dryschl.