drescher,
der
;
–/-Ø
.
– Rechts- und Wirtschaftstexte, Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
1.
›Erntehelfer für das Dreschen des Korns‹; in der sozialen Hierarchie eher gering geachtet unter Zuschreibungen wie Grobschlächtigkeit, Trägheit u. Ä.; auch auf Christus und seine Prediger ütr.;
zu (V.) 1.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):  2, , , , , , ; vgl. (
der
1, ,  4,  3,  1, , , .
Syntagmen:
drescher anlegen
(vgl.  21)
/ beeidigen / haben / stellen, einen d. für einen tröster nemen
;
die drescher das korn aufheben / dreschen / finden / wannen
;
der drescher
(Pl.; Gen.)
etw
. (z. B.
x viernzel
)
lon tun
;
dem d. lonen, die kost, zu essen
, [einen Geldbetrag]
geben, dem d. das abc
[nichts]
nütze sein
;
halten, etw
. (z. B.
x viertel wein
)
mit den dreschern aufgehen, zu den dreschern gehen
;
der arme / grobe d
.
Wortbildungen:
drescherhebe
›Drescherlohn, der aus einem Anteil an den gedroschenen Früchten besteht‹ (a. 1405),
drescherknecht
,
drescherlon
(›Lohn für das Dreschen‹; bildl. auch: ›Geringfügigkeit‹),
drescherordnung
,
drescherspeise
wohl ›grobe Kost‹ (im Beleg bildl.),
drescherstaub
.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
5, 417, 27
(
preuß.
,
1494
):
wer nicht gertener hot, mag dresscher myttenn.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
200, 2
(
preuß.
,
1507
):
40 personen ufs schlos, 26 im hof vorm schlos, 9 drescherknecht.
Ebd.
250, 18
(
1507
):
Personen im hof: 21 mit den dreschern.
Luther, WA (
1521
/
2
):
es hat solchs nit eyn dresscher odder hirt gesagt!
Ebd. (
1520
):
Es gefallen im [Gotth] dy streych, di der drescher thut, eben als woll allß eyns pfaffens gebet.
Ebd. (
1532
):
die sicher und on furcht leben, die las nur grobe dresscher speise essen.
Ebd. f. (
1539
):
thut Christus als ein Dresscher. Erstlich schlegt ehr mit einem flegel die Ehrn aus, darnach wurffet ehr die Spreu auch auff einen hauffen [...]. Also hatt Joannes Baptista [...] und alle Christliche Prediger auch gethan, sie sind alle Dresscher, den das Euangelium samlet viel zum reich gottes, in die scheune des Himmelreichs.
Ebd. (
1541
):
Das ist der erste rechte grundliche anfang des Lutherisschen Lermens, den nicht Hertzog fridrich, Sondern der Bisschoff zu Mentz durch seinen Beuttel dresscher oder beutel schneider Detzel.
Ders. Hl. Schrifft.
2. Kön. 13, 7
(
Wittenb.
1545
):
der König zu Syrien hatte sie [des volcks Joahas] vmb gebracht / vnd hatte sie gemacht / wie dresscher staub
[
Mentel
1466:
gestúp
].
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
160, 17
(
Magdeb.
1615
):
so seynd dir die Buͤcher so viel nuͤtze / als einem Deutschen Trescher das Caldaͤische A. B. C.
Struck, Klöster
142, 3
(
mosfrk.
,
1567
):
der hoeffman [...] gibt die helfft der fruecht und mueß den treschern die coist geben. [...]. Den trescherloen aber mueß das cloister geben.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Liebe det is yn die schure fegen | Und das inn eine fremde schuͤre legen. | Viel drescher das da fondent, | Die das drieschen und wannetent.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
258, 3
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Beschickt den flax und das gespönste. Leget drescher an.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
152r, 1
(
Leipzig
1588
):
Der Todt helt keinen vnterscheidt / zwischen einem gewaltigen Keyser / vnd armen Drescher oder Tagloͤner.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 151, 15
(
nobd.
,
1464
):
Die herrschaft ist auch schuldig jerlichen ein drescher zwͤ stellen in das dreschen, und der hoffman sol zwen stellen.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Hofft, sie hab ein tröster erfischet, | So hat sie ein drescher erwischet, | Ein schlüffel, der nicht arbeit gern.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
werben etwan fier oder fuͤnff [Man] umb sie
[eine Witwe],
so sol sie wol den allerunachtbarsten nemen und nimpt etwan ein Troͤscher fuͤr ein Troͤster.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 109, 36
(
schwäb.
,
1554
):
Instruction vor die zehend-knecht [...] Drescherordnung [...] Ordnung zu Baltringen.
Joachim, Marienb. Tresslerb. ;
Küther, UB Frauensee
374, 18
;
Mon. Boica, a. a. O.
178, 2
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 80
.
Vgl. ferner s. v.  1,  12.
2.
›Peiniger‹; auch: ›Kopfweh, Kater‹; Ütr. zu 1;
zu (V.) 2.

Belegblock:

Luther, WA (
1545
/
6
):
das Gottes zorn den Tuͤrcken zum Dresscher uber uns, uber sie selbs auch schicket.
Maaler (
Zürich
1561
):
Der Troͤscher im haupt / das hauptwee dz von vil trincken prassen vñ sauffen ku͂pt.