dreifus,
der
;–/auch
-Ø
, sowie -füs
.1.
›dreibeiniges Herdgestell, dreifüßiges Ringgestell zum Halten von Pfannen und Kesseln über dem Feuer‹ (oft im Umfeld anderer Küchengeräte genannt: z. B. brente, geschir
6, hafen
1, holz
2; 10, 1
leffel, pfanne
1, schüssel
); speziell wohl auch: ›dreifüßiger Topf, Kessel; Kesseldreifuß‹; ›Kohlengefäß mit drei Füßen‹; Phraseme
dreifus der heimlichkeit
›Athanor, eine Art Füllofen (in der Alchemie)‹ (dazu bdv.: ; ofen der philosophie
); bei dem heiligen dreifus
(ironische Anspielung auf die heilige dreifaltigkeit
).Syntagmen:
einen d. kaufen / stelen / verkaufen / zerschlagen, hinweg füren, die dreifüs mit mit dem altar setzen
; ein d
. (Subj.) unten offen sein, zu etw
. (z. B. zu den kesseln
) gehören
; etw. auf den d. auf dem herd borgen, etw
. (z. B. einen hafen, eine platte / pfanne, ein becken
) auf einen d. setzen und darin kochen, etw. auf / in einen d. setzen / ordinieren
; der eiserne / kupferne / grosse / kleine d., x dreifus
; ein d. zum braten
.Belegblock:
Nim ein gans, [...], stecke sie in einen irdinen hafen, [...], setze sie vf einen drifuͦz, der vnden offen si.
Es hett ein Schwab ein töchterlein, | krause mause; | Es wolt nicht lenger ein megdlein sein, | bey dem heiligen dryfus.
zu den keßeln gehören 16 drifüß, da man die keßel aufsetz.
zum ersten haben sie alles verwust [...] und hinwegk gefurt, item kessel, pfannen, trifuß, [...] und etlich zerschlagen.
es seyen die pfannen oder die hiltzin vaß
[Var. 15. Jh.:
ofen oder drifúß;
ofen oder kesselLuther
1545, 3. Mose 11, 35: ].
setze oder ordiniere daz in / oder vff einen trifuß der heimelicheite / dz ist der philosophy ofen.
Der magt muͤßt ich kauffen [...] | [...] | Haͤfen / holtz vnd kessel / Ein brenten vnd vil schüssel / Ein dryfuͦß vnd vil pfannen.
ob ain chüczeldeup auf das guet chemb und stull aim in seim haus hakchmesser drifuess hakchen, was pei zwain grassen ist, das mag er im [...] umb das maul slahen.
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
119, 32
; ders., Gr. Ämterb.
733, 33
; Voc. inc. teut.
e iijr
; Keil, Peter v. Ulm
33
; Kurrelmeyer, a. a. O. ;
Hauber, UB Heiligkr. ;
Rechn. Kronstadt
3, 461, 6
; Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 81
.2.
generalisierend: ›Gegenstand mit drei Füßen‹; auch speziell in der Bäderkunde: ›dreifüßiger Schemel (auf den man beim Baden die Füße stellt)‹; Wortbildungen:
dreifüssig