dreifach,
auch mit anorganisch auslautendem Konsonanten
-t
:
dreifacht
sowie
dreifächtig,
Adj.
1.
›aus drei Teilen bestehend, dreiteilig, dreigliedrig‹; auch: ›dreigestaltig‹;
vgl. (Zahlwort) 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  1, .
Syntagmen:
etw
. (z. B.
eine lüge
)
d
.
sein
;
der dreifache weg, ein d. ineinander geschlossenes corpus, die dreifache erkentnis / kette / krone
,
ein dreifaches auge / bilderfeld / wort, ein dreifach aufeinandergeseztes geschir
; subst.
der gröste dreifache
.

Belegblock:

Luther, WA Tr. (
1532
):
so schisse ich dem Papste auf seine dreyfächtige Krone.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
72, 28
(
um 1571
, Hs.
1615
):
dieweil nun eine dreyfache erkhentnus [...] funden wirdt, warumb solte ich nicht dem Menschen billich ein dreyfahes auge zueschreiben.
Opitz. Poeterey
26, 12
(
Breslau
1624
):
wenn ich [...] die Bellona mit einem dreyfachen worte kriegs⸗blut⸗duͤrftig [...] nenne.
Sappler, H. Kaufringer
16, 337
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
die selben laug tuon ich bekant. | die ist triflach
[sic !],
als man list.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
880
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Ein artlich drifach uffeinandergesetzt helffenbainin geschirrlin.
Ebd.
905
:
Ein trifach ineinander geschlossen corpus dodecaedron von ebano.
Ebd.
2419
:
Ein kleinodt [...] an eim drifachen kettelin hangendt.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Mercurius, haist darumb der gröst drifach, das er der gröst künig, gröst philosophus und gröst theologus ist gewesen.
Ruh, Bonaventura
324, 17
.
Vgl. ferner s. v.  1,  7.
2.
›dreifaltig, auf die Trinität des christlichen Gottes bezogen‹; zu (Zahlwort) 5, vgl.
fach
›-falt‹ (); anschließbar an 1.
Bedeutungsverwandte:
(Adj.) 4; vgl. , , (Adj.) 2,  1, .

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1583
):
Wir gleuben daß du bist ein Liecht, | Welchs wir ehrn Dreyfacht vnd Einig.
Ebd. (
Bautzen
1584
):
Dein reich ewig bescheit, | Mit dreyfacher Gottheit.
3.
›verdreifacht, dreimal(ig), dreimal so viel (oft, stark, hoch etc.)‹, häufig verstärkend;
vgl. (Zahlwort) 4.
Bedeutungsverwandte:
 3, ; vgl. (Adj.) 1, .
Syntagmen:
j. d. an etw. sündigen, etw
. (Subj., z. B.
das schwert
)
d. kommen
;
eine dreifache gabe / krone / robat
›Frondienst‹
/ veränderung, das dreifache bedenken / hauptgut
;
j. d. an etw. sündigen, etw
. (Subj., z. B.
das schwert
)
d. kommen
;
ein d. gütliches bitten
.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Hes. 21, 14
(
Wittenb.
1545
):
das Schwert / wird zwifach / ja dreifach komen.
Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
das ampt [...], daß dreifechtig mher hette tragen und einbrengen sollen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
534
(
Genf
1636
):
Treyfach [...] Triduplex.
Ruh, Bonaventura
336, 27
(
oschwäb.
,
2. V. 15. Jh.
):
in der ewigen glory ist driuach gab, in der wegriffen ist volkomen driualtig lon.
Winter, Nöst. Weist.
566, 27
(
moobd.
,
1570
):
so ist er der obrigkait [...] nichts weniger drifache robath zu verrichten phlichtig.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
418, 4922
;
M. Cunitia. Ur. Prop. ;
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ;
v. d. Broek, Spiegel d. Sünders
190, 28
;
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. ;
Vgl. ferner s. v.  1.