dreierlei,
auch
dreierleie,
Partikel
in adjektivischem und subtantivischem Gebrauch.
›von dreifacher Art, drei unterschiedliche Arten (von etw.)‹;
zu (Zahlwort) 8,
1
.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .
Gegensätze:
 1,  2.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
ein land
)
durch d
. [wie] (z. B.
unruhig
)
werden
;
etw. d. sein
;
d. barchent / hopfen / pfeffer / respekt / unterschied / wind, d. anschiebe / art / busse / farbe / gestalt / weise, d. annemung des wortes gottes, d. gedächtnis / paradies, d. leute / meister / sachen
›Angelegenheiten; Rechtsfälle‹
/ schlangen / sorten / zäne
;
j
. (z. B.
die landrichter
)
d. strafen
.
Wortbildungen:
drittenlei
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Dreyerley seynd die Freund / Genießfreund / Tisch⸗ vnd Gluͤcksfreund.
Luther, WA (
1525
):
Die Deutsche, Lateinische und Kriechische sprachen alle drey reden von allerley dingen auff dreyerley unterschied.
Ders. Hl. Schrifft.
Spr. 30, 21
(
Wittenb.
1545
):
EJn Land wird durch dreierley vnrügig.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
80, 13
(
Frankf.
1535
):
Alaun ist dreierley / wie obgenent.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
78, 17
(
omd.
,
1487
):
Der lerer sanctg
[sic !]
Thomas [...] setzt dreÿerleÿ vnderscheitt der geboth.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Das diese verruͤckung / so weit sie in diesen Tabelln / nach dreyerley respect gebraucht wird.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
16, 43
(
nobd.
,
1400
):
[sy] wern niht mer schuldig zu ruͤgen wann dreyrley sach
(hier bezogen auf die ›drei Hochgerichtsfälle‹).
Maaler (
Zürich
1561
):
Drey vngleych trachten / da man dreyerley der aller kostlichsten meer fischen darstelt. Tripatinum.
Ruh, Bonaventura
324, 15
(
oschwäb.
,
2. V. 15. Jh.
):
Zewissen ist, das dreyerlay weiß ist sich ze vͦbent in dem dreyualtlichem weg.
Ebd.
326, 18
:
Vß der dreyerlay gedächtnúß, vnd ain ietliche dreyuach, sol der stipffel der gewissen sich scherpfen.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Plinius der spricht, daz dreierlai zend sein: sagler [...]. der andernlai zend sint geleichsetzel, [...]. der drittenlai zend sint hawer oder auzkrümler.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
257
(
oobd.
,
1607
/
11
):
4 stuckh dreyerley sorten plantae saxeae [...] staingewechs.
Rauwolf. Raiß ;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
185, 24
;
Anderson u. a., Flugschrr.
7, 12, 19
;
Pfeiffer, a. a. O. ; ; ;
Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
245, 4
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 43
.
Vgl. ferner s. v.  4, , ,  2,  8, , ,  1.