drang
(meist),
seltener
dräng,
der
,das
;-s/–
.Syntagmen:
das d
. (Subj.) gros werden
; im d. stehen, j
. (z. B. die knechte
) mit d. die flucht geben, jn. mit dem d
. [wohin] (z. B. in das wasser
) zwingen, j. vor d. nicht auskönnen / ausmögen
; der grosse d
. (mehrfach).Belegblock:
so seyn die Stadtthor verslossen zcugestanden, und als sie lange also in dem drange gestanden und muͤchten nicht hinnein kummen.
DEn Fehnrich Stoͤltzern mit dem drang / | Der nachdruck in das wasser zwang.
Also die knecht sich wider wendten, | Mit grossem treng die fluchte gaben.
Und e man sprach ain wort, | So ward das treng so grosz; | Iederman mit sinem genosz | Zuo der tür usz wichen.
Dy anndernn wollten fliehen, | vor drenng kund kainer aus.
2.
›körperliche Bedrängnis, Gefahr (z. B. in einer Schlacht); Schwierigkeit, Anstrengung; Nachdruck‹; ütr.: ›Zwang, Druck, Gewalt‹; auch: ›militärischer Ansturm‹; in 1 Beleg: ›sexueller Trieb‹; Bedeutungsverwandte:
(die
) 1; 2, 9; vgl. , (der/das
), 1, (die
) 1, 1, 10, , 3, , 4, , , , (der
) 3, 4, 2, , 2, 2, .Syntagmen:
ein d
. (Subj.) um jn. sein
; in d. kommen, mit d. herankommen, mit d
. [wo] hineinkriechen, jn
. (z. B. den bruder
) mit d. verwunden / zwingen
; der d. des arbeitens
; der grosse / heftige / unfriedliche d
.Belegblock:
[ein Fuchß] kam dort vor ein enges loch, | [...] | Da kroch er nein mit grossem dreng.
wie hat sich begeben das, | Daß mein bruder so strenger maß | Verwundet ist in diser lieb, | Mit so hefftigem trang und trieb?
von großem trang, das da was, do muͦß man inn [Hanns Huß] füren [...] umb Richmans widenhuß.
sein
[Christi]
seel [...] | [...] | zwang | Luciferum mit trang | Macht das die hell zuͦ stuck versprang. Poytislier vnnd dy seinen | im streitt gros wunnder worchten, | [...] | wo er kam in drenng mit sein genossen, | do macht er weyt dy ennge.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
55, 360
; V. Anshelm. Berner Chron. ;
3.
›religiöse Not, Anfechtung‹; bezogen auf das Leid der Menschen in der Welt und die dem Teufel zugeschriebenen Versuchungen; als Metonymie auch: ›Schlinge, Falle‹; Phraseme:
drang und zwang
.Bedeutungsverwandte:
(die
) 1; 2, I, 5, (das
) 6, , (das
) 1, 1, ; vgl. 1, 10, , 2, 6, , 2
, , 1, 2
, 1, 4, 1
2, 1, 3, , .Syntagmen:
d. haben, den d. erwälen
; ein d
. (Subj.) auf dem steig verborgen sein
; des drangs leiden / vergessen
; viel drangs
.Belegblock:
Dagegen ist Christus reich [...] blieben bis auff vns, Obs wol [...] jmer viel drangs vnd zwangs vom Teufel [...] leiden mus.
Warumb verbirgestu [Herr] dein Andlitz / Vergissest vnsers elends vnd drangs?
[
durechtensMentel
1466: ; 1475
truͤbsal2
/Eck
1537: ;
notDietenberger
1534: ].
Sein eysenhalt ist verborgen auf der erd: vnd sein drang
[
seine FalleLuther
1545, Hiob 18, 10: ]
auf dem steig. Jr werdend angst oder trang in d’ welt haben.
Darumb ist nicht sicherers in diser welt zuerweleen / dann leiden / truck / trang und widerwertigkait.
4.
›materiell-wirtschaftliche oder rechtliche Bedrückung, Not, Schwierigkeit, die j. erleidet und meist durch eine Obrigkeit bewirkt sieht‹; Im eigenen Material nur wobd. Belege.
Phraseme:
zwang und drang
.Syntagmen:
d. haben / leiden / machen, d. haben zu etw., den d. zu hand nemen
; der unbilliche d
.Belegblock:
Darnach glich die selben liechtvertigen büben [...] in sine [herzog Uolrichs] raͤt und aͤmpter gesezt, und vorigen unbillichen gwalt und trang wider zuͦ hand genommen.
inen [den Juden] waͤger waͤr der tod | dann also lyden trang und nodt.
wan es was angesehen, das dye heylige kyrche keinen tranck haben solt, das alle ding von hoffe erlich erworben worden.
5.
im Phrasem jm. / e. S. drang tun
(mit Varianten): ›jn. / etw. in Bedrängnis, Gefahr bringen, jm. / e. S. schaden, Druck auf jn. / etw. ausüben‹; bezogen auf die Ansätze 2-4; Belegblock:
den deinen harm halt nit zü lang, | dem pauch tüe auch nit zü trang.
[oberst und rat] sich erpotten haben, nyemands trang oder schaden zu tun wider die pillichait.
Syrena thut den schiffen drang, | Entschlefft die schiefflewt durch ir gsang.
Er thett mir so drang, das ich mich sein nit erweren kund.
Vil wünschen das sie leben lang | Vnd duͦnt der sel doch also trang | Mit schlēmen / prassen im wynhuß.
tatent denen [biderben lúten] semlichen truck und trang, das si am letsten solichs ir armuͦt [...] halb nit me erzugen mochten.
wir begern [...] das ir [fürsten] [...] von nyemands einichen trang, bekummernisz oder beswernisz wider gleich und recht tun lasset.