Ein friede, der da stecket mitten unter Dorn und Hecken.
Ders. Hl. Schrifft.
1. Mose 3, 18
(
Wittenb.
1545
):
Dorn vnd Disteln sol er [Acker] dir tragen.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe
(
Wolfenb.
1593
):
Disteln vnd Dorn stechen sehr, | Lügenhafftige Zungen aber viel mehr.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
217, 5293
(
Magdeb.
1608
):
Dem Vihe gaben sie Silbr / vnd rinden / | [...] | Der wilden richenden Dorn rosen / | Solt sie von der gefahr erloͤsen.
Kehrein, Kath. Gesangb.
(
Köln
1582
):
Sie [menschen] warn vm mich wie bienen guͦt, | Dampfften, wie fewr in doͤrnen thuͦt, | Ich hab [...] | Sie vmbracht alzuͦsamen.
Ders., Lieder 14./15. Jh.
(
14.-15. Jh.
):
Salve mueter hochgeporen | pluem von doren auserkoren | pluem in ruem des dorneichs
[hier ütr. für ›sündige Menschheit, Welt‹]
er. | Wir das dorneich mit der sünde | darvmb verwunden in die gründe | du gar par vor dornechz ser.
Struck, Klöster
224, 46
(
mosfrk.
,
1516
):
hinder der muern dorne abgehauwen 3 alb.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
129, 16
(
rhfrk.
,
um 1435
):
vnd [die konnigynne] rante [...] durch dorne das ir antlitz an allen enden bludete.
Schmidt, Frankf. Zunfturk.
(
hess.
,
1607
):
Die weg in den fachen sollen frey sein [...], auch kein dornbaum darein gelegt [...] werden.
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
16, 32
(
Frankf./M.
1563
):
Auff den tag vor Philippi und Jacobi hat man Buͤchen Meyen unnd Doͤrner fuͤr die haͤuser gesetzt.
Hübner, Buch Daniel
(
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Rosen wachsen manchir var, | [...] | Uf dorne und ane dorn.
Schönbach, Adt. Pred.
(
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
daz ist ein dorn der da hart und stechelich ist.
unser herre Jesus Christus [...] vant in dem akkere der werlde dorn kletten nezzeln und ander uncruͦt.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
266, 21
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Einen selbwachsenden zaun zu machen. Samle im herbst allerley dornsamen, als weißdorn, schleedorn.
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 15, 20
([
Eilenb.
]
1524
):
vnd fallen daruber in eine dorn hecken das ist in heidenische cerimonien [...] in vil fasten vnd bethen.
Gille u. a., M. Beheim
238, 108
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
o edler chunig, merk und gam, | lass deinen hach gepelczten stam | mit dornen nicht verwachsen
das er [gartener] seinen garten | [...] | auss haket, reutet und auch haut | pas disteln, nesseln und unkraut | und tarner ungelachsen, | Die darinn sein gewachsen.
Darmit trug man das kindlein nauß, | Und legt es in ein dorenstrauß.
Lindqvist, K. v. Helmsd.
3815
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Davon er zornig und och gran | Sich rach mit dornen und schluͦg | Hopt, rippe, ruggen und buͦg.
die Laupener hätten zudem
etlich studern und tornern geriedet.
Schib, Urk. Laufenb.
313, 26
(
halem.
,
1605
):
so solle der werkhmeister [...] allweg ein jungen eich dar gegen auf pflanzen, mit dörnen vermachen vndt verhagen.
Dorngesteüd / Ort voll doͤrnen.
Gruͤhaͤg (die) Toͤrnhaͤg / Zün auß [...] staͤchenden stauden.
Dorngestraͤuch, n. Hallier, Spinetum, Vepretum. [...] Dornholz, m. Solinéau, petit cheuron, Tignus Lacunar. [...] Dornwelle / ein buͦschlein von dorn, Faisseau d’espines.
Morrall, Mandev. Reiseb.
9, 5
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
und ward er [got] ouch gekroͤnt von ainem ast ains wissen dorn.
man hett dar bracht dúrr dorn, und wurdent angezúnt.
daz man dar in [land] sayte neßlen und dorn und bromen.
Sappler, H. Kaufringer
5, 124
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
er
[Mann auf Abenteuersuche]
kom zuo ainem dornzeil, | darbei ain hocher zaun was.
ain dornzaun der stat nicht ferr | hinder meinem garten zwar.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 31, 12
(
schwäb.
,
1574
):
es soll niemands [...] weder von selben, doren, hägen oder anderm holz [...] nichzit hawen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu.
(
schwäb.
,
1615
):
Welcher [...] felben, dornhecken oder ainich ander holz abhauet, der kombt umb fünf schilling.
Bremer, Voc. opt.
48220
(
Augsb.
1468
):
Spinetum [...] dorngewaͤchß.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
(
oobd.
,
1349
/
50
):
der môn hât in im swarz flecken, und sprechent die laien, ez sitz ain man mit ainer dornpürd in dem mônen.
ach got, dû waist wol, wâ dein stiglitz singent, dû waist auch ir haimleich dornezzen
[›Nahrung des Stieglitz‹; ütr. für ›demütiges Leiden der Gottgefälligen‹]
wol.
Plinius spricht, daz der vogel [aglaster] in dem augst tobend werd, alsô daz er sich selber erhenke ze stunden in den dornpüschen.
mein liep oder mein freundinn ist gestalt under andern töhtern, [...] sam diu lilig ist gestalt under den dornstauden.
Klein, Oswald
42, 58
(
oobd.
,
vor 1408
?):
Stauden stock | machet schock, | rauhen rock | als ain bock, | löblichen bedecket, | swarzer doren
[›Schwarzdorn‹]
, | weisser koren, | gar verloren | ist der zoren, | den der winder wecket.
Boot, Cassiodor. Hist. Eccl.
768, 9
(
moobd.
,
um 1385
):
und nach der marter hiez im der fraissam, unguetig chuͤnig ein grazze dornweͣgzze rueten hinden dacz dem leib instoͤzzen.
Winter, Nöst. Weist.
(
moobd.
,
1450
):
wer [...] seim nachpawrn zu schaden abhakcht ainn durn darn, der ist zu wandel 72 ₰.