dormenter,
hohe Schreibvarianz;
der / das
;
-s/–
;
zu
mhd.
dormenter
, dies aus
lat.
dormitorium
›Schlafgemach‹
().
1.
›Schlafsaal der Ordensleute in einem Kloster, Dormitorium‹.
Syntagmen:
der d. verbrant sein
;
in einem d. liegen, jn. in das d. füren, etw
. (z. B.
ein keller
)
unter dem d. stehen
.

Belegblock:

Frantzen u. a., Kölner Schwankb. (
Köln
um 1490
):
Ouch moystu dicke louffen erren, | Want unse cloister is verre, | Und unse durmeter is verbrant.
Bachmann u. a., Volksb. (
alem.
,
15. Jh.
):
da fuortt in der apt in das dormitory.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
durch daz loch gingent sü alle naht in den kelre der under dem dormenter stot.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
In dem kore do súllent ir sunderlichen úwer stille als flisklichen haben, an allen unerlobten stetten: in dem tormente und vil anderen stetten halten.
Ders., Schw. zu Töß (
halem.
, Hs.
15. Jh.
):
wenn sy [hoch geborn fúrsttind] als kreftig was das sy vor krankhait mocht in dem dormiter geligen.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
wart das closter [...] ganz usgebuwen, namlich die kirchen, der crútzgang, torment und alle ander gebúw.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
kam in die stat und zerprach den korherren ir closter zuͦ dem thuͦmb und lagen in irem dormet und namen was si funden.
Voc. rerum (
Augsb.
v. 1474
):
Dormitorium vulgariter dormiter.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
10562
;
12702
;
12779
;
Rieder, Gottesfr. ; ;
Bernoulli, Basler Chron. ;
Barack, Zim. Chron. ; ;
2.
›Aufsichtsperson im Kapitelschlafsaal‹.

Belegblock:

Maigne d’Arnis, Lexicon manuale (s. v.
administralis
);
Rwb (
13. Jh.
);