doppel,
doppelt,
duppel,
Adj.;
über afranz.
doble
aus
lat.
duplus
›zweifältig‹
(
Kluge/S.
2011, 212
).
›doppelt, zweifach‹; häufig uneigentlich verstärkend im Sinne von ›kräftig, stark‹ (z. B. von einem Fluss gebraucht); vereinzelt auch ›zweiteilig‹ (z. B. von der Kunst).
Bedeutungsverwandte:
, , ; vgl. , .
Gegensätze:
, , (s. v.  2),  14.
Syntagmen:
doppel werden / sein
›zu zweit sein‹;
doppel bezalen / nemen / schaden / strafen, gut machen, jm. d. lonen
;
der doppele bär / flus / kopf / schelm / sold, die doppele kunst / pacht, das doppele bächlein / hörnlein / payment
.
Wortbildungen:
doppelarras
ein Wollstoff,
doppeldukaten
,
doppelfältigung
›Verdopplung‹,
doppelgrosche
,
doppelgulden
,
doppelheit
,
doppelkopfnagel
›Nagel mit dickem Kopf‹,
doppelkorbschale
›zwei ineinander gesetzte Schalen aus Flechtwerk‹,
doppelkreuz
eine flämische Tuchsorte mit doppeltem Kreuz als Markenzeichen (a. 1514/5),
doppellautend
,
doppelmantel
›gefütterter Mantel‹,
doppelmesse
,
doppelpunkt
,
doppelschalk
,
doppelschuh
›Schuh zum Schutz der Füße bei Ritterturnieren‹,
doppeltaft
›dichtes, starkes Seidengewebe‹,
doppeltaler
,
doppelung
,
doppelvierer
›Münze‹ (a. 1533),
doppelzan
›Backenzahn‹,
doppelzol
(a. 1564),
doppelzwölfer
.

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1631
):
Apollo war mir günstig, | der Musicant‘ und Arzt, weil du mich machtest brünstig | zu seiner doppeln Kunst.
v. Ingen, Zesen. Rosenw.
37, 2
(
Hamburg
1642
):
Die Sonne war entwichen / | Der dopple Baͤr stund auff der Wacht / | Es kam herein geschlichen | Die kohl⸗pechschwartze stille Nacht.
Lohmeyer, K. v. Nostitz (
preuß.
,
1578
):
Er hatt nicht mher dorauff gegeben den 6000 Lubische gulden an düpelgroschen.
Meinem g. hern ist nicht zü radten gar speise zu geben, sunder ein ziemblich deputat, den außspeisern keinem kein brot, den sie nemens dupel.
Luther, WA (
1532
):
gute werck, die nichts denn ein eitelen schein haben und duͤppell mehr schaden denn offentliche boͤse werck.
Oorschot, Spee. Trvtz-N.
61, 6
(
wmd.
,
1634
):
Bald wider doch von Wangen | Ein dopples Bächlein wischt, | Vnd heisses ihr verlangen | Mitt feuchtem guß erfrischt.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
9564
(
rib.
,
1444
):
Ind heldt sij bis dat korn wirt dure | Ind verkouft sij umb dubbel payment dan.
Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1490
):
sullen sij uns [...] jairs dubelen peycht danaff gheven.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. Anm. 3 (
mosfrk.
,
1551
):
und im fal das sie solche haber und zinsgelt nit gehantreicht, so sollen die hoebere [...] gleich des andern taghs darnach in doppelheit bezalen; so aber solche doppelungh nit des zweiten taghs ausgericht wurt, soll auch solche doppelung sampt dem hauptzins von tagh zu tagh an ufhorung in doppelfeldigung verzinst werden.
Koeniger, Sendgerichte (
rhfrk.
,
1535
):
wan der seendherr kompt, soll er mit sieben man un sieben pfert komen, wan er einletzig ist, wan er doppelt, mit vierzehn man und vierzehn pfert komen.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Frankf.
1550
):
Also warde dem Koler duppel gelonet, vom Fuͤrsten unnd den Dieben.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1563
):
Du bist ein ehrloser, düppeler schelm, bößwicht, ein verrehter, ein stück diebs.
Opitz. Poeterey
26, 4
(
Breslau
1624
):
Die diphthongi oder doppeltlautenden Buchstaben [...] duͤrfen nur mit dem selblautenden buchstaben geschrieben werden.
Harsdoerffer. Trichter (
Nürnb.
1650
):
Der Dopelpunct (:) bindet I. eine gantze Meinung.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
So wolt ich geben düppel sold, | Acht guldin iedem knecht in gold.
Wickram
4, 45, 17
(
Straßb.
1556
):
Er nam ein gar schoͤnen grossen doppelten übergulten kopff / die beyden theil legt er voller goldt.
Müller, Welthandelsbr.
261, 37
(
schwäb.
,
1514
/
5
):
die sort [...] liüster, ain yedes 30 covido und topel +, Icken zu 32 covido.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1536
):
daß die geschaumaister, wann sie umbgiengen, die ainnettigen doppelschuech biessen sollten.
Memminger Chron. (
Ulm
1660
):
Wann nun das undere Wasser mit seinem zimblich reichen doppelte͂ Fluß [...] examinirt werden / wird sich befinden / daß da diese obere Quelle solte darzugebracht vnd geleitet werden.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
450
(
oobd.
,
1607
/
11
):
1 andere runde grossere doppelkorbschaln.
Ebd.
1680
:
1 frantzosische müntz in der größ als ein doppeldugaten von silber.
Ebd.
2495
:
[...] ist ein doppeltaler.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1530
):
so solle ime die straff dupelt und zwispilt werden.
Starzer, Qu. Wien (
moobd.
,
1542
):
1 welscher toppelzwelfer = 24 Kreuzer.
Moscouia
C 4r, 29
(
Wien
1557
):
daselbstn mit ansehlichen khetten / Hispanischen Toppl guͤlden [...] begabt vnnd verehrt worden.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
nach 1618
):
der solle [...] demselben
[dem Geschädigten]
seinen schaden toplet bezallen. würth er aber hernach mehrers betroffen, so soll er alles topelt gestrafft werten.
Lohmeyer, a. a. O. ;
Opitz. a. a. O.
32, 10
;
Müller, a. a. O.
176, 20
;
261, 37
;
Bauer u. a., a. a. O.
40
;
Dietz, Wb. Luther ; ;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 79
.
Vgl. s. v.  4,  14.