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dolen,1.
›etw. ertragen, erdulden, erleiden‹.Obd.; Älteres und mittleres Frnhd.; meist Verstexte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
das herz d
. (abs.); j. etw
. (z. B. kummer / unpreis / marter
) d
.; kumers dolen
; in etw
. (z. B. in js. zwang
) d., von jm. dolen
.Belegblock:
ich muͦz der stunde fluchen | die mir den schaden hat erholt | da von myn hercze unsanffte dolt.
wann ich grossen kummer dol.
morgen auf seinem schillt mein sper | múeß hefften, da von vnpreis er múes dolen!
Si muesten haimlich grosse marter dollen.
2.
›etw. zulassen, geschehen lassen‹; auch: ›jn. dulden‹.Syntagmen:
j. jn
. (z. B. die juden
) d., etw
. (z. B. eine schmachrede, die laster
) d., das glük sich selbst nicht d
.Belegblock:
Ey, soll ich sollich schmachred doln [...]?
hettend sy [Juden] nit so grosin frigett vom dürgestan kaser, man dolett sy nit da [Jerusalhem].
hochmuͤetigs gluͤk mag sich selbs nit dolen, suͦcht und findt selbs sinen kêr und val.
chein weyp en mach auch irez gutez nicht vorgeben an irez mannez willen daz er ez durch recht dolen duͤrfe.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
1, 461, 8
; Schweiz. Id. ff.;