distillieren,
›durch Erhitzen eines Stoffes ein Kondensat, eine Flüssigkeit gewinnen; eine Substanz durch Erhitzen von ihren flüchtigen Bestandteilen trennen, reinigen‹.
Gewisse Beleghäufung für fachorientierte Texte.
Syntagmen:
etw
. (z. B. das pulfer / wasser
›Kondensat‹) d
., etw
. [wo] (z. B. an der sonne, in dem hafen / kolben, in dem glas
) d., etw. durch etw
. (z. B. durch einen gläsernen halm
) d., etw. unter sich d., etw. in etw
. (z. B. in wasser
), von etw
. (z. B. von dem kerbel, von blut / eisen / fleisch
) distilliert sein
.Wortbildungen:
distillat
distillation
distillierhaus
distillierung
Belegblock:
Peil, Rollenhagen. Froschm.
187, 4379
(Magdeb.
1608
): Das pulver wird nun distilliert / | Mit grossem fewr / wie sichs gebuͤrt.
J. W. von Cube. Hortus
72, 22
(Mainz
1485
): Von dissem krut wasser distilleret benypt alles wethum in dē munde.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
204, 10
(Frankf.
1535
): Wann mann es [Babylonisch vitriol] in die nase thuͦt / so es im wasser distilliert ist / reyniget es das haupt.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
228, 33
(osächs.
, 1570
/7
): Nim biebergeil und distelirs unter sich, so wird ein oel.
Sachs
16, 424, 19
(Nürnb.
1568
): Thu quecksilber und saltz mir langen, | [...] | Laß machen ein camin darein [ein leer gemach], | Darinn ich schmeltz und distilir.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst
1, 203, 2
(Straßb.
1522
): Das Wasser die Alchameyer suͦchen, damit sie Gold machen nach irer Kunst, das was gedistelliert von dem Fleisch und Bluͦt Basilisci.
Sudhoff, Paracelsus
4, 132, 26
(1527
): laß [samen] anfenglich wol zerknitschen, darnach alsdan distillirt per alembicum in der gestalt, daß nichts brenzlet.
Ebd.
10, 27, 26
: Von heilung der wunden durch die sublimaten und distillaten wie sie bereit werden
(Kapitelüberschrift).
Ebd.
101, 25
: Du magst auch wol die selbigen wasser, so also in solicher distillation werden, nemen und sie mit wuntkreutern anfüllen.
Ebd.
11, 109, 2
(1537
/41
): calcinir die frischen lapides und solvirs in derselbigen essentia vini, so zerget es als ein salz in einem wasser, das distillir.
Starzer, Qu. Wien
1, 5, 5814, 313
(moobd.
, 1624
): die kölbm, so man zum schaiden und distuliern braucht.
J. W. von Cube. a. a. O.
86, 22
; Belkin u. a., a. a. O.
188, 12
; Fischer, Folz. Reimp.
42, 46
; Cirurgia H. Brunschwig
35rb, 25
; Maaler
91v
; Schweiz. Id.
13, 1994
; Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 216
.