dieser,
Demonstrativpron.;
bis Ende des 15. Jhs. ist vor allem wobd. auch
dirre
, bis ins 16. Jh. schwäb.
diz
belegt.
›dieser / diese / dieses hier‹; bezeichnet eine im zeitlichen oder räumlichen Nähebereich des Sprechers vorhandene Person, Sache oder einen Sachverhalt.
Phraseme:
dieser und der
›jeder, alle‹;
dies und das; noch / weder dies noch das; zu dieser stunde
›jetzt, hier‹;
diese zeit
›die Zeit des irdischen Lebens‹;
dieses leben
›das irdische Leben‹;
diese welt
›die irdische Welt, das Diesseits‹.
Gegensätze:
.
Wortbildungen
diesjärig
(dazu bdv.:  1).

Belegblock:

Luther, WA (
1531
):
Da ist denn der Tuͤrcke her, badet viel, betet viel und gedenckt, Gott gefallen diese sein werck wol.
Volkmar (
Danzig
1596
):
hewrig / dißjaͤrig.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
dese boweten hie mit toten steinen, | gene boweten dort mit lebenden beinen.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
dâ enist er [got] vater noch sun noch heiliger geist in disem sinne und ist doch ein waz, daz enist noch diz noch daz.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1355
):
darzu so hatte he also schone ein wip, als in allen disen landen was.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
1584
(
rib.
,
1444
):
Doe ich also alleyne was | Ind gedachte dit ind das.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
33, 17
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
den twinget leit zu klagen, disen die anfechtung des klagers die warheit zu sagen.
Skála, Egerer Urgichtenb.
80, 6
(
nwböhm.
,
1571
):
vndhat Christoff Amman guetlich dis ausgesagt.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
Register dietz buechs.
Bell, G. Hager
346, 3, 21
(
nobd.
,
1611
):
wenn die zeit kumbt zu mal, | Da vns got ab fodret an klag | auss disem jamerthal.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1299
):
Dis geschach und ward dirre brief gegeben ze Basel.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
In dirre gefengnysse worent die Juden 70 jore.
Sappler, H. Kaufringer
16, 145
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
Nun will ich ew ze diser stunt | die ersten huot machen kunt.
Ebd.
17, 165
:
was will got [...] | ze lon hie nach disem leben | seinen liebsten frainden geben?
Ebd.
26, 172
(Hs.
1472
):
Die leidenden menschen sind gehaissen | hie in diser welte kraissen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
es hat ditz jar der hagel grossen schaden am traid gethon.
Gierach, Märterb.
860
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
vater Jesu Christi, | deinen namen dis und dye | schullen ymmer eren | und sich zü dïnst dïr cheren!
Weber, Füetrer. Poyt.
353, 6
(
moobd.
,
1478
/
84
):
auch frumbt es si nach diser zeit | an hail ir sel im fronen paradeise.
Rintelen, B. Walther
180, 29
(
moobd.
,
1552
/
8
):
Zu Außrichtung und Vollziehung diß meines lezten Willens [...] ordne ich vielgedachte mein liebe Haußfrau.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
Regensb.
1524
):
o wie lang haben wir uns auf ditz concilium gefreuet.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
39, 22
(
tir.
,
1464
):
Die zäher die sint mir gewesen prot tag vnd nacht in der armüet dises lebens.
Jostes, Eckhart
88, 30
;
Jungbluth, a. a. O.
9, 21
;
Merk, a. a. O. ;
Schmidt, Rud. v. Biberach
27, 21
;
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. ;