dienstgeld,
das
;
-(e)s/-e
, im Pl. selten.
1.
›Lohn / Bezahlung für geleistete Arbeit, Arbeitsentgelt, Sold, Verdienst‹; speziell: ›mit einem Ampt verbundenes Gehalt‹;
vgl.  9, (
das
2.
Vielfach berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte:
,  1,  2, .
Syntagmen:
von jm
. (z. B.
von einem fürsten / herren
)
d. nemen, jm. das d. abschaffen / aufsagen / verheissen / verschreiben
;
jn. mit einem d. vereren
;
das erliche / prätendierte d
.;
dem gesinde
[ein Betrag]
zu d
.

Belegblock:

Knape, Messerschmidt. Bris.
22, 98
(
Frankf./M.
1559
):
Nemlich wolt ich [...] jn [...] als einen freyen diener halten / jhn auch jars mit einem ehrlichen dienstgelt [...] verehren lassen.
Küther, UB Frauensee
210, 17
(
thür.
,
1446
):
24 gr. dem gesindde zcü dinstgelde.
Schottenloher, Flugschrr.
74, 34
(
Bamb.
1523
):
Der arm adell will sich schemen, | Von Fürsten dienstgelt zu nemmen.
Roder, Hugs Vill. Chron. (
önalem.
,
1503
):
do ferbutend die Schwitzer an lib und an guͦt, das kain man in irm land zuͦ kaim heren solt ziehen, und och kainr densstgelt solt nemen fon kaim heren.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1548
):
welcher predicant das nit thuͦn welle, dem wolte ain rat sein schutz, schirm und dienstgelt aufsagen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
kaisers Gordiani hofmaister und schweher, verhies den Teutschen iren alten sold und dienstgelt wider, so si bei den alten und vorign kaisern gehabt hetten.
Vgl. ferner s. v.  3, .
2.
›Geldabgabe an den Grundherren (entweder als Grundzins oder anstelle eines zu leistenden Frondienstes)‹;
vgl.  2, (
das
4.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. ,  3, ,  2, , .
Syntagmen:
d. geben / nemen / einbringen, das d. unter jn. auf(ge)legen, jm. d. schuldig sein
;
das d. jm. gefällig sein
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
161, 38
(
preuß.
,
1418
):
300 m. 9 fird. dinstgelt adir slusim, des ist 53 m. wuste.
Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
dyweil sie sulich dinstgelt geben, sullen sie des schenckens des banweins und der stewͤr uͤberig sein.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1428
):
wenn die selben vier das dienstgelt under uns also ufgelegent, so sols unser genaͤdigy frow [...] mit iren amptluͥten inbringen.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 355, 4
(
schwäb.
,
1629
):
Letstlich dann ist ihr gnaden und dero gottshauß außtruckenlich vorbehalten, [...] das dienstgelt zu nemmen, wie es ihr gnaden [...] jedes jahr gefällig.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
2. H. 16. Jh.
):
Wan ainer ab dem grunt auß der herschaft wil abziechen, so ist er der herschaft, dem richter schuldig ganzen dienstgelt.
Ziesemer, a. a. O.
218, 22
;
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
54, 3
;
Gehring, a. a. O.
720, 4
;
Rintelen, B. Walther
3, 28
, Fußn.