dienerin,
die
;-Ø
/auch -Ø
.›Dienerin, weibliche Person, die in der sozialen Hierarchie in js. Diensten steht und Tagesarbeiten verschiedenster Art leistet‹; in letzterer Nuance mehrfach ütr., darunter auf hierarchisch gedachte Abhängigkeitsverhältnisse im Tierreich (Bienenvolk) sowie auf religiöse Gegebenheiten bezogen, dann speziell: ›im Dienste Gottes stehende weibliche Person‹, für Maria, die Mutter Jesu Christi, gebraucht; oft auch Bezug auf hierarchisch konzipierte Verhältnisse zwischen einzelnen Erkenntnisvermögen des Menschen;
Syntagmen:
eine d. haben, mit sich füren, lieber dan
(eine andere Frau) gewinnen, eine frau sich js. d. nennen
; j. nicht js. d. sein, eine bein
(s. 2
1) einer anderen d. sein
; eine d. essen / trinken, der hausfrau übel mit reden, dienerinnen des teufels sein, die einlichkeit als die d. der vernunft gehorsam sein, die d
. (= bilderin
, Subj.) der bescheidenheit form / bilde geben, der vernunft bilde erzeugen, die d. jn. verlassen, jm. übel mitreden, im guten, in der küche, im siechhaus helfen, kranker leute pflegen, / auswarten
; ein geist von einer d. ausgehen
; die d. gottes
(sowohl ›Gottes‹ wie einer ›im Dienste Gottes stehenden Person oder Tätigkeit‹), die d. des herren / Mariae, des Jeronimus, der bescheidenheit / vernunft
; die andächtige / arme / weltliche d
.; der son der d
.Belegblock:
Wiltu dich aber nicht fürchten vor der gewalt, so thuͦ guͦttes, so wirst du lob von der selbigen haben, denn sie ist Gottes dienerin.
die gewallt tregt nich vergeblich das schwerd. Sie ist Gottis dienerynne dyr zuͦ guͦtt, eyn racherynne.
Ich bin des HErrn Dienerin, | Mir geschehe, wie du gesagt.
Für alles we und ungemach mein heilsame erzenei, gotes dienerin, meines willens pflegerin, [...], was sie unverdrossen.
Dv [vrowe] solt nicht min dinerinne sin | Dv bist die liebe vrowe min.
ee ich sun deiner dienerinn | geboren wurd auff erden.
EInem yeden gebrotten Echaltē. diener od’ dienerin. sol vmb seinen verdienten lidlon [...] verholffen werden.
Ich
[Hl. Gregorius]
bin von mime ambahte worden ein kneht aller diener gottes. Do von so sol ich weder diener noch dienerin haben. Ebd.
251, 33
: ich [Maria] bin eine maget vnd ein dienerin gottes.
Gesinde fuͦrt er [Joseph] och mit in, | Dri knecht und ain dienerin.
Da ist vns offen, das dv́ (menschliche) vernunft niemer mocht komen ze vngesichtigen sachen bekennende, ir dienerin, dv́ bilderin, truͦg ir engegene denne vnd erzoͮget ir bilde.
Ebd.
71, 21
: si (gemein) [bilderin] loͮft vnder den sinnen vnd der vernunft, als ein dienerin loͮft vnder herren vnde knecht.
Ebd.
72, 3
: sprichet Richardus, ,daz dv́ bescheidenheit niemer mocht vf stan ze kennende vnsichtig sache, ir dienerin, dv́ bilderin, erzoͮget ir denne forme vnd bilde gesichtiger dingen.
ein maͤd und ein dienerin, diu der siechen und kranker lút phlegen und uzwarten sol.
daz die vernunft vorgang als die fraw und die sinlichait ir in allen dingen gehorsam sey / als dienerin.
daz dritt volk der peinen sint derlai peinen, [...], daz sint unvolkomen peinen und [...] sint der rehten, daz ist der êrsten peinen, dienerinn.
weltlich dinerin, dy von notturfft helffen inn den schwerrn emptern im garten, kuchen vnd sichauß.