diech,
das
;
-s,-Ø/-Ø,-e,-er
;
auch
dieche,
die
;
-Ø/-en
;
zu
mhd.
diech
›Oberschenkel‹
().
›Oberschenkel von Menschen, Tieren‹; auch: ›Schlegel, Keule‹.
Überwiegend älteres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
(
die
1; vgl. , (
die
).
Syntagmen:
ein d. aus / von etw
. (z. B.
von einem cappen / rind, ochsenfleisch
)
abnagen / abschneiden / haben / schneiden, die dieche bedecken, jm. ein d. geben / schicken
;
am d. hinken, etw
. (z. B.
beine
)
oben an den dieche gesezt sein
,
an sele und an diech siech sein, die sper auf den diechen füren, jn. bei einem d. begreifen, jm. durch das d. schiessen, etw
. (Subj., z. B.
hunde
)
jm. in seine diech fallen
›in den Oberschenkel beißen‹,
der leo nicht markes ane in dem d. haben, j. hand unter js. d. legen
,
etw
. (z. B.
kalbfleisch
)
vom diech schneiden
;
eines mannes diech
(Längenmaß);
das aufgeschnittene / feiste / hintere / vordere diech
;
eine wunde über das d
. ›eine Verletzung am Oberschenkel‹.
Wortbildungen:
diechbein
›Oberschenkelknochen‹,
diechgicht
,
diechharnisch
.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
sy [di losen glizenere] woren selbe siech | Beid an selen und an diech
(hier wohl pars pro toto für ›Leib‹).
Ziesemer, Gr. Ämterb.
8, 29
(
preuß.
,
1404
):
4 par diechharnosch.
Hajek, Guͦte spise
42
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
Nim ein gans, [...] snit abe die fluͤgele vnd die diech.
Strauss, A. v. Villanova dt.
170r, 4
(
obd.
, Hs.
1421
):
fysteln, dy da werdent an den dihern vnd an den schynbeynen.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
669, 2
(
els.
,
1362
):
Do gap ime [dem vngloͮbigen] sant Franciscus ein diech mit dem beine von deme cappen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
118, 27
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
die schnecken sind wol als gros als ain mannes tiech.
Österley, Steinhöwels Äsop (
Ulm
1474
/
82
):
Der wolff [...] begriff den bok by ainem hindern tiech.
Voc. Ex quo S
262, 3v
(
oobd.
,
1468
):
Scycisis ein diech gicht.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der leo hât niht markes in seinen painen ân in dem diechpain.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Die sper man auf den diehen | Fuͤrte sunder spotten.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
, Hs.
1468
):
hat er [der fleischakcher] ain diech aus ainem rind oder ochsenfleisch.
Schneider, Pont. u. Sid.
61, 2
;
Stopp, Kochbuch S. Welserin
196, 2
;
Haage, Hesel. Arzneib.
6v, 18
;
Winter, a. a. O. ;
Voc. Ex quo C
1070
;
1074
;