dieblich,
diebliche(n),
deublich,
Adj.
/ Adv.
Überwiegend Rechtstexte und Chroniken.
Syntagmen:
d. arbeiten
›in die eigene Tasche‹ / fischen / werben, etw
. (z. B. den baum
) d. abhauen
, etw
. (z. B. den ochsen, die ku
) d. schlachten
, (von
) jm. etw. d. abnemen / abstelen / angewinnen / entfremden / enttragen / entwenden / nemen / stelen / verstelen
(mehrfach), wegtragen
, in der brunst austragen
›während eines Brandes entwenden‹, d. wein aus js. fas trinken, jm. d. das säckel vom gürtel abschneiden
; der diebliche gewin, die diebliche
˹getat / pflicht / verhandlung
˺ ›Diebstahl‹, das diebliche messer
›unehrenhafte Waffe‹.Wortbildungen:
diebliche
das
) ›Gesamtheit der Diebstahlsdelikte‹ (a. 1585), dieblicherweise
Belegblock:
Wirt ym abir syn pfert adir syn gut duplich genomen [...] daz mus ym der here gelden.
mag er ime [...] solch obberurte [sach] peinlich nicht zumessen, das er ime dasselbig tuch dieplich entwant oder gestolen habe.
Do enbot er
[Bischof Remigius]
der muͦter sú solte daz kint heissen Diep, von es dieplich geboren waz (gemeint wohl: ›weil es sich wie ein Dieb ins Leben gestohlen hatte‹).
Ain man umb dieplich getat | Lag gevangen uf den tot.
Dieplich mir die zwen man | Aine burg gewunnen an.
umb des grossen und harten verlustes willen des heiligen wirdigen sacraments, das dann leider uf dieselben zite dieplich verstoln ward.
Desselben tags ist pottschaft geen Mösskirch komen, gemelte ochsen seien dieplicher weis empfiert.
wer düblich oder haimlich holz nem bei tag oder nacht, der ist zu wandl verfallen 6 tal. 2 ₰.
2.
›verstohlen, verborgen, heimlich‹; vgl. 1; im Zusammenhang mit Straftaten wie Mord, Brandstiftung auch: ›heimtückisch‹.Syntagmen:
etw
. (z. B. ein messer
) d. tragen, jn. d. brennen
; d. entrinnen / fliehen / (hinein)kommen / kosen / umschleichen, geboren sein, wasser schöpfen, d. von dannen streichen, sich d. von jm. stelen
; der diebliche mord
.Belegblock:
Duplich quam er in ein schif | Und vur mit grozer demut. | Hinder im bleib al sin gut, | Deme er heimelich entvloch.
do qwomen die heiden des nachtis düplichen obir on unde erworgitten on [den Kaiser].
Idoch es warn nit verr brunnen von den mauren von den waren sy gesehen dieplich
[
heimlichLuther
1545, Jdt. 7, 7: ]
zeschoͤpffen wasser: mer zelaben den zetrincken. Da well wir kosen, losen | mit beslossen gossen, | warmen armen lieplich, | dieblich inn dem busch.
Swer ein langes mezzer [...] in der hosen oder in dem schuhe oder anderswa verpargen und diepleichen trêt, der geb dem richter und den steten zehen phunt oder er verlieze ain hande.
ir habt mich bey der nacht dieblichen geprennt, so wil ich euch bey schönem, liechten tag offenlichen lassen prennen.
dem mit dem mezzer get ez an den halz vnd dem mit dem swert an di hant wen der stich ein diblich mort ist.
Syntagmen:
die diebliche ware, das diebliche gut
.