deute,
die
, selten das
;– Älteres Frnhd.; Texte gebundener Form der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
1.
›Deutung, Erklärung, Bedeutung eines Wortes, einer zeichenhaft gesehenen Bezugssache oder -person‹; Syntagmen:
die grosse / hohe d
.; die d. des wortes
.Belegblock:
Der schuz gab hôhe duite, | want er di burcluite | alle loͤste von der wit
[aus der Gefangenschaft].
des andrin wortes dute ist krang: | Sanir [...] bezeichent uns di unkuscheit.
daz dute min munt nicht vorbirt: | di lilegen, als man uns seit, | bezeichen gar di kuscheit.
2.
phras.: zu deute
›deutlich, verständlich, klar; als deutliches Zeichen‹; auch: ›auf deutsch, in der Volkssprache‹; Letzteres nicht in allen Fällen von deute
›deutsch‹ trennbar (s. dazu auch Kluge/S.
, s. v. 2011, 194
deuten
).Syntagmen:
etw. zu deute deuten / heissen / lesen / sagen / sprechen / vernemen
.Belegblock:
Judas mit akusten | gruzt en [Jesus] unde kuste en | dem volk zu dute.
der veter buͦch genant, | In daz han ich den sin gewant | Und wil dar uz ze dute lesen, | Daz mich nutze duncket wesen | Zu horen der gemeinschaft.
Vernemet hie zu dute, | [...] Von einer sul, was guldin, | Gemachet groz unde fin.
von gold reine die bustaben, | luͦsticlich und wol erhaben. | si sprachen zu duͦde: | ,bla tragent die luͦde | [...]‘.
Wip schribet sich mit drin buchstaben: | w wunne wil zu diute haben, | i irdisch in im hat begraben, | p paradis gesprochen.