deshalben,
selten auch
deshalb,
deshalber,
dessenthalb,
und
dessenthalben
(die beiden letzten Formen nur Bed. 2),
Adv.
– Mittleres und spätes Frnhd.
1.
Kausaladv.: ›deswegen, deshalb, aus diesem Grund‹; auch relativisch gebraucht: ›weswegen, weshalb‹;
offen zu 2; vgl. auch .
Phraseme:
deshalb das
›weil‹.

Belegblock:

Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe (
Wolfenb.
1593
):
Iohan Bouset. O min Here ick sal so lustig sin, dat ghy so ein from Frow (ia lose Huer) hebt. Thomas. Des bin ich selber erfreuet, Aber andere sollen des halber noch betrübt werden.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
16, 11
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Wir sein nichts und doch etwas. Deshalben nichts, wann wir weder leben noch wesen noch gestalt noch understant haben.
Thür. Chron.
6r, 26
(
Mühlh.
1599
):
Hannibal [...] war jhr [der Roͤmer] Straͤffer vnd Strafft sie hart gnug, Deßhalben dañ auch Hannibal wider gestrafft war / wie hernach folget.
Haas u. a., Erasmus/Jud. Klag
3v, 20
(
Zürich
1521
):
wie wol sy [die ding] aber die krafft der befindung nit haben / so sind sy doch (deßhalb dz sy das leben habe͂) denen dingen die da befinden aller naͤchst v’wandt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
wär mir schimpflich gewesen, solt ich ir magt erhungern haben lassen, deshalben ich auff den weg bestellt hab, die dienstmagt mit aller notturft zuͦ versechen.
Kohler, Ickelsamer. Gram. (wohl ˹
Augsb.
1. Dr. 16. Jh.
˺):
Disen tail der Grammatic, so in disem meine͂ buͤchlin gehandelt, hab ich den besten vnd nützisten sein gedacht, vnd deßhalben meinen geringen dienst gern darzu thon.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
die Baiern [...] fielen stäts in iren burgfrid, erwürgten, triben weg was si fünden, viech und leut, deshalben der maist tail der baurn wärn davon geflohen.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
51
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
das ein Ied(er) wirt vnnd wirtin auff Ihr Khind(er) [...] ein [...] Christlichs aufsehen hab damit sÿ sich [...] zu dem raichen gotlichen wort finden, Wellen auch deshalben Iedermenigklich am Sonntag [...] an svnderliche pilliche vrsach von dem rechte(n) wort gottes sich abzuzihen hochlich [...] Verpoten haben.
Schorer, Sprachposaun
74, 12
;
Wunderlich, Fierrabr.
42, 6
;
Knape, Messerschmidt. Bris.
2, 21
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
124
;
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
909
;
Wickram
4, 10, 18
;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Meisen u. a., J. Eck
28, 1
;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
150, 19
;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v. ,  6,  2, (V.) 5.
2.
Pronominaladv.: ›dafür, in dieser Angelegenheit, in dieser Hinsicht‹.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Jch wil getrost on alle schew | Von deiñ zeugnissen reden frei, | Auch fuͤr der Koͤnig angesicht, | Wil mich deshalben schemen nicht.
Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
weil der Cantzlar und Feldherr Zarnoysci die Moldau und Wallachey von der Tuͤrcken Joch errettet [...] / dem auch deßhalben offentlich Danck gesagt worden.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
173, 18
(
thür.
,
1474
):
in sollichem gestruchte unde geschigke sy eyn scheffer gestochen worden, der an deme eylfften tage hernach gestorbin ist, unde ir vormeynet, ir sieth deshalbin den Tophern unde yren scheffern nichtis nicht phlichtig.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Und do er erwachet ist, do fand er min pfert, daz er selber genommen hat, und yetz sagt er, ich habe es im verstollen mit verrettery, desenthalb er nŭt die wărheyt sagt.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Da der pabst sich understuend in der sach zu handeln, sagten die bairischen rät und potschaft, si hetten deshalben kainen bevelch nit von irem fürsten und herren.
A. à S. Clara. Deo Gratias (
Wien
1680
):
Samson durch Umwerffung der Seulen / hat etlich tausend umgebracht / wir Wienner aber / durch Aufrichtung der Seulen / haben viel tausend beym Leben erhalten /. das muͤssen wir alle bekennen / alle / alle /. und dessenthalben unendlich danken.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. .
Vgl. ferner s. v.  6.