derselbige,
dieselbige,
dasselbige,
Demonstrativpron.
– Vorwiegend mittleres und spätes Frnhd.
1.
Demonstrativpron. in alleinstehender Verwendung. Das Pronomen wird zur Wiederaufnahme vorher erwähnter Personen, Dinge oder Sachverhalte verwendet: ›dieser, diese, dies; er, sie, es‹.

Belegblock:

Franz u. a., Qu. hess. Ref.
4, 149, 41
(
hess.
,
1537
):
Erstlich will eher absagen der widertauf, sich auch derselbtigen hinfurbas nit annemen.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
92, 20
(
Frankf.
1535
):
Were es sach das eim getoͤdt quecksilber inn leib kaͤme / der trinck geyßmilch daruff [...] / oder der selbig trinck wein / der mit senffkraut [...] gesotten sei.
Perez, Dietzin
1, 202, 12
(
Frankf.
1626
):
Also thust du zwar eine Frag / vnnd hast doch eine Boßheit darunter verborgen. Wil dir derowegen auff dieselbige deine Frage sehr fein antworten.
Thür. Chron.
17r, 18
(
Mühlh.
1599
):
Als nun die Thuͤringer vber den Hartz getrieben waren / haben sie sich an der Saala / Vnstruht vnd Werra nieder gelassen / in daß Landt daß jtzo Thuͤringen heißt / weil sie erkandten / daß dasselbige Fruchtbar war.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
75
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
sollen sÿ ein guet wissen haben, wie es in den preÿheusern vnnd Bierkellern zwge, damit dieselbigen zeitlich mit vorrat versehen werden.
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
9, 6
;
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 775, 17
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
36
;
Barack, Zim. Chron. ;
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst. Vorr.
107
;
Wackernell, Adt. Passionssp. BH zu
1153
;
Piirainen, a. a. O.
99
;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v.  8, .
2.
Demonstrativpron. in attributiver Verwendung. Das Pronomen wird zum Ausdruck der Determiniertheit von Substantiven verwendet, die zuvor schon erwähnte Gegenstände oder Sachverhalte bezeichnen: ›dieser, diese, dieses; der, die, das‹.
Syntagmen:
eben d
.

Belegblock:

Luther, Hl. Schrifft
Gen. 12, 5
(
Wittenb.
1545
):
Also nam Abram sein weib Sarai [...] vnd zogen aus zu reisen in das land Canaan. Vnd als sie komen waren in dasselbige Land / zog Abram durch / bis an die stet Sichem.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
168, 32
(
thür.
,
1474
):
als dy vorgenanten Hans unde Peter Thenner sich sollicher schulde unschuldig sagen, so sint sy derselbigen schulde met yres selbist eynes handen neher unde met beserme rechten unschuldig zcu werden.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Den bey selbiger phasi auffsteigenden punckt sucht man am rande der Tabel anguli Orientis, und geh’ in der zeihl fort / biß man derselbigen phasi gebuͤhrenden angul: Orientis finde.
Bauer, Geiler. Pred.
101, 28
(
Augsb.
1508
):
wenn er lang gearbaitet / unnd gebauwet. und pflantzet / so ist er durch die selbig arbaitt doch nur ernoͤren den leib der bald faulen muͦß.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. ;
Grosch u. a., a. a. O.
52, 5
;
M. Cunitia. a. a. O. ; ;
Rennefahrt, Wirtsch. Bern.
736, 21
;
Klein, Oswald
82, 13
;
114, 31
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
102, 20
;
Piirainen, Igl. Bergr.
42b, 14
;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
50, 4
;
145, 7
;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v.  2.