dermassen,
dermas,
Adv.
(1, 2, 4),
Partikel
(3);
zu
mhd.
mâze
›Art und Weise‹
(f.).
– 16. und 17. Jh.,
dermas
im 17. Jh. selten.
1.
Modaladv. zum Ausdruck der Beschaffenheit eines vorher erwähnten oder in der Rede erst folgenden Ereignisses oder Zustands: ›auf diese Art und Weise; in gleicher Weise, ebenso‹; bei Bezug auf Folgendes auch: ›folgendermaßen‹; gelegentlich als Korrelat eines folgenden Konsekutiv- oder Vergleichssatzes.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1583
):
Auff daß [...], | Vns Fleisch dermassen stets einschlaff, | Das vnser Gmuͤt wiß von keim schlaff.
Wunderlich, Fierrabr.
105, 21
(
Simmern
1533
):
jr werdent ewer botschafft wie jr vorhabent / dermassen nit enden.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
64, 40
(
omd.
,
1514
/
8
):
Solt aber ditz bergkwerck dermas, wie furgenomen, beswert und ubersatzt werden, wurden dy leuthe dadurch scheu.
Dietrich. Summaria
23r, 1
(
Nürnb.
1578
):
er [Christus] kan seinen segen dermassen zu einem geringen anfang geben / das wir vnser lebtag alle fuͤlle haben.
Wickram
4, 15, 15
(
Straßb.
1556
):
Es waren des Tuͦchbereiters maͤgt dahin abgericht / wann sie nur ein spuͤlwasser auß schutten / geschahe es der mas / das dem guͦten herren sein laden damit verunreiniget und besprentzt ward.
Goldammer, Paracelsus
4, 251, 7
(
1530
):
so wirdt uns dermaßen gemessen, als wir seindt.
Moscouia
B 1r, 20
(
Wien
1557
):
die Reissen / die jre Puechstaben dermassen setzen / die vns Teutschen gantz froͤmd vnd vnbekant sein.
Böhme, Morg.R.
16, 15
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
51
;
Roloff, Brant. Tsp.
2531
;
Wickram
4, 18, 28
;
Goldammer, a. a. O.
7, 169, 7
;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
29, 11
.
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
zum Ausdruck der besonderen Intensität einer Handlung oder eines Zustands (meist als Grund für eine eingetretene Folge): ›so sehr, so stark; besonders heftig‹ (vgl.
Dwb, Neub.
6, 731
); oft als Korrelat zu einem folgenden Konsekutivsatz.

Belegblock:

Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1603
):
Das verdroß Romulum gantz hefftig, daß er seinen bruder in jehem zorn dermaßen schlug, daß er sobald darvon starb.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
95, 32
(
Nürnb.
1548
):
Der feind kan [...] dermassen dein hertz damit zermartern / das du fuͤr angst nit weist / wo du bleyben solt.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
Solchergestalt ward Rudolphus dermassen reich an Land und Leuten / daß er den maͤchtigsten Graven in Teutschland die wage halten konte.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
hat er [der wind] sich doch bald hernacher gegen der Nacht [...] dermassen gelegt / das wir ihn kaum spüren mochten.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
München
1586
):
der [Gott] dich [Maria] dermassen hat geehrt, | Deßgleichen bie gesehen noch erhoͤrt.
Thür. Chron.
17v, 29
;
Göz. Leichabd. ,
Goldammer, Paracelsus
6, 192, 20
;
Vgl. ferner s. v. , ,
2
 3.
3.
zur Verstärkung / Bekräftigung einer Aussage: ›eben, doch, gerade‹.

Belegblock:

Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
das helle vn̄ heiter wort Gottes / dz sich dermaß nit verfynsteren leest.
Anderson u. a., Flugschrr.
1, 16, 8
(
Leipzig
1520
):
Die nuß aber Szo er [Martin Lutther] mir in seine͂ iungstenn scheltbuchlein fuergelegt / vn̄ gemeint hat / das mir die tzu harth soltē aufftzubeyssen / die wirdt ich ym ehelangs mit der hilff gotes / dermassen auffmachen.
4.
›desgleichen, ebenfalls‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
Weiter findet man auch solche grobe leute, die yhre toͤchter schlecht nicht wollen vergeben, ob gleich das kind gerne wolt, und der massen heirat furhanden ist, der yhm ehrlich und nuͤtzlich were.