dehein,
2
dein,
dekein
(
dehein
und
dein
sind ungefähr gleich häufig belegt, für
dekein
gibt es nur wenige Belege aus dem Wobd. im 14. Jh. sowie dem Omd. im 14. und in der 1. H. des 15. Jh.),
Indefinitpron.
– Fast ausschließlich obd., zu Beginn des 16. Jh. auslaufend.
1.
›irgendein‹.

Belegblock:

Unger, Richtes Stig (
1474
):
herr, ich pit eins urteils, ob ich des fursprechen in dheinen schaden kame, wer mich des abnemen sulle?
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1352
):
und bekanten auch, ob si deheinen brif fuͤnden heten.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
209v, 23
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
Dem we sig an dem knie oder an dehainem / gelid sines libes, der sol eglen niderthalb / seczen.
Schmidt, Rud. v. Biberach
5, 14
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Lebent ist gottes red vnd wort vnd creftig vnd sharpher denne dekein swert.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
78, 3
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Anders so enwere die sele Christi unvolkomner denne dekein ander sele dekeines andern menschen.
Chron. Augsb. , 94, a. 2 (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
item man verspricht auch nyemand für dhainen schaden in dhainen wege.
Wackernell, H. v. Montfort (
soobd.
,
A. 15. Jh.
):
all sünd, und wa ie sünd von kan, | wa ich der dehein begangen han, | starkher gott, das rüwet mich.
Toeppen, Ständetage Preußen
3, 532, 30
;
Lexer, Tucher. Baumeisterb. ;
Roder, Stadtr. Villingen ;
Boos, UB Aarau ; ;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ; ; ;
Schmidt, a. a. O.
130, 20
;
Morgan u. a., a. a. O.
81, 6
;
Müller, Stadtr. Ravensb.
57, 9
;
Vgl. ferner s. v.  11,  2.
2.
›kein‹. Häufig steht
d
. neben anderen Negationsträgern (s. u. die Belege bei
Fischer
, ,
Bischoff
), „ohne daß der Satz seinen negativen Sinn einbüßt“ (
Frnhd. Gr., §  S
13
; vgl. auch § S 232).
Bedeutungsverwandte:
1
 1.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
daz wazzir ist der vir elementen ein, | ane daz creature dokein | hie uf desir wilden erdin | mag nimmer lebende werdin.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1400
):
wuͤrden wir aber darumb beklagt, daz solt uns dheinen schaden bringen.
Ebd. (
nobd.
,
1449
/
50
):
also süllen die obgenanten hauptmanschaften ir ordnung mit ab und angeen haben, also daz ir dheiner dennoch nach seiner gesetzten zeite nit abgeen sol.
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
193, 36
(
nobd.
,
1487
):
Es sol auch dheyner auff eynen markt mere dan zwey reyser oder stangen haben.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1483
):
das och sölich und ander verschribungen an dhainen andern enden beschechen [...] söllen dan in den gerichten.
Lemmer, Brant. Narrensch.
55, 8
(
Basel
1494
):
Vil nemen artzeny sich an | Der dheyner ettwas do mit kan | Dann was das krüter buͤchlin lert.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1398
):
beschäch es aber anders dann jetzo geschriben, das sol dehain kraft haben.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
81, 8
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Unde also ist zesagen, daz die sele Christi in dekeiner wis begriffet die gotlichen wesunge.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
si [Fledermaus] hât auch zend, der hât dehain ander vogel mêr.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1423
):
Von erst, daz dhain landrichter darin nicht greifen soll noch ander wandel nemen.
v. Bunge, Livl. UB
4, 448, 16
;
Menge, Laufenb. Reg.
1617
;
Roder, Stadtr. Villingen ;
Boos, UB Aarau ;
Schmidt, Rud. v. Biberach
168, 13
;
Vock, Urk. Hochst. Augsb.
306, 7
;
Barack, Zim. Chron. ;
Herzog, Landsh. UB
143, 37
;
Winter, Nöst. Weist. .