decretal,
decretale,
das
;
-s
(für
decretal
)
/-Ø
(für
decretale
); auch mit lat. Flexion;
aus
mlat.
dēcrētāle
›constitutio, statutum, decretum‹
(
DuCange
3, 31
).
›Dekretale, päpstlicher Antwortbrief auf eine kirchliche Rechtsfrage‹; häufiger: ›Dekretalensammlung (z. B. die Decretales Gregorii IX. oder der Liber Sextus)‹;
zu .
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
3, 623, 655
.
Bedeutungsverwandte:
 2.
Syntagmen:
sich des decretals halten
.
Wortbildungen:
decretalisch
.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Jst, daz sich ein Jode touͦfet, der mach wol al sin guͦt behalden; daz irlouͦbet im de schrift an deme decretale.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
242, 27
(
preuß.
,
1452
):
13 bucher an kethen gesmid, item 1 decretale ouch angesmid.
Sachs (
1524
):
Schuster. Ja, hant ir ein bibel? | Chorherr. Ja. Köchin, bring das groß alt buch herauß! | Köchin. Herr, ist das? | Chorherr. Ey nein, das ist das decretal.
Anderson u. a., Flugschrr.
4, 9, 29
([
Straßb.
]
1524
):
die weyl sie die geschrifft nit leyden [...] sunder alleyn mit menschlichem Decretalischem recht vnd gewalt faren woͤllen / machent sie jr fürnemen [...] argwoͤnig.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Und ist im nun ain todsünd, | Als mans im decretal vint | Das sant Gregorius tett schriben.
Große, a. a. O. ;
Ziesemer, Marienb. Ämterb.
124, 9
;
126, 23
;
Thielen, Gr. Zinsb. Dt. Ord.
56, 8
;
Schmitt, Ordo rerum
137, 9
;
Rot
302
;
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 62
;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v. , (Adj.) 2,  2,  2.