daumen
(im älteren Frnhd. auch
daume
),
der
;
-Ø/-Ø
.
1.
›der erste Finger, Daumen‹; offen zu 2.
Phraseme:
etw. auf sein däumchen nach wissen
›etwas sehr genau kennen‹.
Syntagmen:
den d. abhauen / abschlagen / abschneiden / brechen
;
zwischen zeiger
›Zeigefinger‹
und d.
;
der rechte d
.
Wortbildungen:
daumeneisen
,
daumengelenk
,
daumenschraube
,
däumling
›Daumen‹ (a. 1617).

Belegblock:

˹in Sprichwörten:
Ettmüller, Heinr. v. Meißen
292, 11
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
habet ouch den dumen in der hant!
[›Macht eine Faust!‹]. Lemmer, Brant. Narrensch.
102, 39
(
Basel
1494
):
Den tumen wigt man zuͦ dem fleysch
Oorschot, Spee/Seifert. Proc.
484, 3
(
Bremen
1647
):
herfuͤr mit den Schweininen-schuhe / Daumenschrauffen / ec. Wo man sie nicht gleich den ersten Tag schon [...] an die Folter hat gebracht.
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
voteret ein man vreuͦelichen eines tages, so gipt ein phennigh wert den rechten duͦmen.
Luther, WA (
1529
):
drucke mit dem daumen auff einen finger odder gib dir sonst etwa ein zeichen mit der hand odder fuss
(als Gedächtnisstütze).
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
den vumften vinger nenne ich rume, | her heizet pollex der dume.
Morrall, Mandev. Reiseb.
27, 9
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Also sollent ir wissen [...] das daz erst gelyd an dem tumen haisset ain untz.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
173, 10
(
Augsb.
1553
):
trúck mit den 2 taúmen ain ýedes betzlin fein jn blatz zú ainem kiechlin.
Argovia (
halem.
):
Were ovch das der burger wundot den felder und dve wunde alse tief ist, das si gât an das erste tvmen gelech, das ist der bluod slag.
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
92, 23
;
672, 3
;
Keil, Peter v. Ulm
248
;
Menge, Laufenb. Reg.
5531
;
Goedeke, Fischart Flöh Haz
3007
;
4018
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
110, 2
;
Dietz, Wb. Luther ;
Vgl. ferner s. v.  2,
1
 1, ,  6.
2.
ein Längenmaß; häufig ist jedoch auch in diesem Zusammenhang der Finger gemeint.
Syntagmen:
einen / eines d. breit / dik / gros / minder
;
dik als ein d
.

Belegblock:

Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
Würt aber die achsel oben durch v’ wunt dry oder fier zwerch finger vō dem hals das ist eins dumen breit vnder der achseln.
Hauber, UB Heiligkr. (
schwäb.
,
1527
):
ist der abstich zwainzig siben domen, wie dan zway kaͤrhoͤlzer gegen ain ander anzaigend.
Welti, Stadtr. Bern ; ;
Rauwolf. Raiß ;
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
2363
.
Vgl. ferner s. v.
1
 3.