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dauern,V.
›jn. bemitleiden, bedauern‹, mit Wechsel der Perspektive: ›jm. leid tun, js. Mitleid erwecken‹; allgemeiner: ›jn. bekümmern, verdrießen, schmerzen; gereuen‹, vor allem im häufigen Synt.
sich eine sache / einer sache nicht d. lassen
.Belegblock:
der Adler [...] fraß die Kinder ohne dauren / | Ließ die elende Mutter trawren.
Herre natan, sie heben an zu luern. | laß dich der streich nit duren!
Das bracht Dem volck vil Drauren | jr herr, Der Det sÿ Thauren.
Sye duren mich, die armen kindt, | Das sye so recht einfältig sindt.
so was im das Gelt so lieb, das es in turet ußzuͦgeben und Soldner zuͦ bestellen.
Da was ein reicher Man, ein Witling, der begert ir [junge huͤbsche frume Frawen] unordenlich, und da wolt er sich kein Gelt lassen duren und bestalt ein alt Weib [...], sie solt sie im kuplen.
Ach sag doch, dauren wir dich nicht | Die wir erbaͤrmlich zugerichtt.
Peil, a. a. O.
231, 5765
; Ermisch u. a., Haush. Vorw.
82, 23
; M. Cunitia. Ur. Prop. ;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 366
;