darunter,
Adv.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der tieferen Lage einer Person / eines Gegenstandes im Verhältnis zu einer Bezugsgröße; auch zum Ausdruck eines unmittelbaren Bedecktseins von einer Bezugsgröße: ›unter diesem Gegenstand / Ort‹; selten zum Ausdruck der Bewegungsrichtung einer Person / eines Gegenstandes zu einem Ort unterhalb einer Bezugsgröße: ›unter diesen Gegenstand, diesen Ort‹.
Gegensätze:
 2.
Syntagmen:
d. kommen / liegen / sein, etw. d. haben / tun, etw.
(Subj.)
d. verborgen sein
.

Belegblock:

J. W. von Cube. Hortus
112, 8
(
Mainz
1485
):
Oben an der spitzen hatt diß [krut] kleyn bletter vnd darvnder hait eß samen.
Sappler, H. Kaufringer
5, 435
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
Ich kom zuo ainer veste guot; [...] darunder lag ain boumgart.
Stopp, Kochbuch S. Welserin
136, 6
(
Augsb.
1553
):
thú glút darúnder vnnd darjber, bach sý, braún.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
neben einer Kirchen in dem Spittal / gleich darunder ist die Stuben der duͤrfftigen Leuthen.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
104, 7
(
mslow. inseldt.
,
1615
):
demnach er vngefehr Vor 15 Jhren einen Weingart auf Aśchaberg Per florin 25, vnd einen Akher drunter vmb florin 21, für śich vnd śeine nach komen erblich kaufft.
Thür. Chron.
19v, 5
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
168
;
Klein, Oswald
90, 11
.
Vgl. ferner s. v.
2
 2.
2.
Temporaladv. zum Ausdruck der Gleichzeitigkeit von Handlungen / Zuständen; auch zum Ausdruck der (zeitlichen) Einbettung einer Handlung in eine übergeordnete Situation oder von (zeitlichen) Begleitumständen einer Handlung: ›in dieser Situation, während dieser Handlung; inzwischen, unterdessen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  5,  4,  6,  5,  3.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
242, 4
(
thür.
,
1474
):
Des habin sy, beyde part, gebetin den richter, yn zcuzcugebin vier wochen, erfarunge darunder zcu haben.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
Ich [Christus] habe darinnen gearbeitet / das mir der blutige schweiß vber den gantzen Leib geronnen ist / vnd habe darvnder gekeuchet.
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
Rudolphus lachte / mit den seinen / uͤber dieser Abenteur / merkte aber etwas anders darunter / forschte von dem Narren / und erfuhre die hinterlist seiner Feinde.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Sunst giengen sy zu rat, wie sy es anrichten, damit die fraw bei leben belib und der verräter doch darunder betrogen wurd und dabei unvermeldt beliben.
Fischer, Brun v. Schoneb. ;
UB Zug
619, 3
;
Niewöhner, Teichner
476, 20
;
Gierach, Märterb.
11704
.
3.
Lokaladv. zum Ausdruck der Bewegungsrichtung von Personen / Gegenständen in eine größere Menge hinein: ›dazwischen‹; selten zum Ausdruck der Lage inmitten einer Menge.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.
Syntagmen:
d. kommen, etw. d. legen / mengen / mischen / nemen, sich d. mengen, jm. d. reden
.

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
182, 10
(
Frankf.
1535
):
Schwebel gestossen / vnnd darunder gemischt kindsharn / vnnd die aussetzige haut damit gesalbt / hilfft on zweifel.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
die hochweisen burger [...] setzten ir volk und gewappent man an alle ort und bewarten die stat zu frid, biß der edel graff Gerhard von Hirßberg sich darunter üebet und die parthei stillet.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
war zuͦ der mensche geneiget si inwendig oder uswendig, das si nu liep nu leit. zehant so menget er [der vijend] sich dar under und bekort den menschen da mit und spricht im das in.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Das ist ain ab geschnitne red. Dann cherea redt ir dar under.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
das chraut sol man scharbn chlain | und legen in ein hafen rain | und ein guͦt fleisch dar under.
Belkin u. a., a. a. O.
92, 22
;
104, 1
;
Hajek, Guͦte spise
62
;
Stopp, Kochbuch S. Welserin
179, 4
;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
68, 4
.
4.
zum Ausdruck der Unterordnung von Personen unter eine Autorität: ›unter der Führung / Herrschaft dieser Person‹.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
5750
(
Magdeb.
1608
):
Gott wolt vns einen Koͤnig geben / | Darunter wir im frieden leben.
UB Zug
78, 13
.
5.
Modaladv. zum Ausdruck der Unterschreitung einer Zahl / eines Maßes: ›weniger, geringer als‹.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1584
):
Sand er [Herodes] aus vnd lies mit gwalt, | Zweyer Jahr vnd drunder alt, | Alle knaͤblein toͤdten.
Dietz, Wb. Luther f.;